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07.10.2018: Wieder ein paar Erstfunde - Teil 1


Liebe Pilz-Freunde,
es hatte nur wenig geregnet, als ich und Matthias die heutige Tour planten. Doch "ein Bisschen was geht immer" dachten wir uns.
Und so war es auch. Kommt mit uns und seht was wir alles entdeckten.

Wegen der Menge müssen wir diesen Bericht diesmal auf 2 Teile aufteilen.
Teil 2 findet Ihr hier

Wir schreiben den Bericht wieder zusammen.
Wie immer: Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün. ;-)
Meine Bilder sind mit einem schwarzen
, Matthias' Bilder sind mit einem grünengekennzeichnet.

Fundnummer: 2018-10-07-0939

Ich kenne die Art bisher vor allem von Wiesen, hier ist ein grasiger Waldwegrand auch ausreichend gewesen. Wuchs da in erstaunlichen Mengen.


Weißes Spitzkeulchen (Clavaria falcata)
:
























Fundnummer: 2018-10-07-0957
Eine Freunde für mich, da ein Erstfund.
Krönchen-Glockenschüppling (Pholiotina vexans)
:






Sporen:



Cheilozystiden
:



Fundnummer: 2018-10-07-1003
Ein Schnappschuss einer Russula die wir mal nicht bestimmten, da wir zeitlich ausgelastet waren.
Täubling (Russula spec.):




Fundnummer: 2018-10-07-1022

Dieser Risspilz-Fund war eine kleine Sensation.

Morphologische Daten:

Fundort: 533 müNN, ca. N49.916, O12.292, Leonberg, MTB 6039, bei Kiefern in einem feuchten, etwas sandigen Graben eines Wegrandes
Fundzeit: 07.10.2018
Wuchsform: gesellig
Hutform: jung spitzkegelig, alt ausgeflacht mit Buckel
Huthaut:
rot-braun, nach außen hin heller werdend, radialfaserig, etwas glänzend
Hutrand: nicht behangen, kantig
Lamellen: cremeweiß, Zwischenlamellen, bauchig
Lamellenschneiden: fein weißlich beflockt

Lamellen-Stielübergang:
tief ausgebuchtet angewachsen
Stiel: bräunlich-beige, nach unten hin weiß werdend
Stielbereifung: nur oben bereift
Stielbasis: nicht oder sehr leicht verdickt
Fleisch: ohne Besonderheiten
Größe: Hutdurchmesser ca. 2 cm, Stiellänge ca. 4 cm, Stieldurchmesser ca. 4 mm
Sporenpulverfarbe: nicht getestet
Geruch:
spermatisch
Geschmack: nicht getestet

Mikroskopische Daten:
Sporen 8-10 x 4,5-5,5µm, Zystiden dickwandig, in KOH leicht gelb, bis 60µm lang

Zur Fundzeit war diese Pilz noch unbeschrieben. Doch Ditte hatte die Beschreibung zufälliger Weise gerade in Arbeit zu einer Veröffentlichung in Mycologia Bavarica.
Inzwischen ist die Beschreibung in Ditte's wundervollem Artikel in der Mycologia Bavarica, Band 20, 2020 - Seiten 13-101 erschienen - worauf wir hiermit verweisen.

Zur interessanten Etymologie teilte und Ditte mit:
"Die Art heißt nach dem griechischen Titan Astraios, Gott der Abenddämmerung, da die Art meist erst spät im Jahr fruktifiziert und die Hüte zum Rand hin ausblassen wie das Licht am Abend. Auf Deutsch könnt ihr sie also den Astraios-Risspilz nennen."

Wieder ein Beispiel dafür, dass selbst noch viele Großpilze bei uns im gut durchforschten Deutschland noch unbeschrieben sind. Jedenfalls war er das zum Zeitpunkt des Findens noch nicht. Genau hinsehen kann sich also lohnen, nicht nur bei Inocybe.

Hier also nun der Pilz mit dem wunderschönen neuen Namen Astraios-Risspilz (Inocybe astraiana):



Cheilozystiden in KOH:









Pleurozystiden in KOH:







Sporen in KOH:




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