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30.10.2016: Auf Magerrasen ist's nie langweilig... Teil 2
Liebe Pilz-Freunde,
dies ist Teil 2 des Berichtes vom 30.10.2016.
Teil 1 findet Ihr hier
Teil 3
findet Ihr hier
Und weiter geht's...
Fundnummer: 2016-10-30-1105
Von dieser schönen,
oberflächlich an ein Moosbecherchen erinnernden Flechte gelang mir die
Bestimmung erst dieses Jahr (Anfang 2019). Scheint aber durch die vielsporigen
Asci und das Aussehen unverwechselbar.
Feld-Fleischfruchtflechte (Sarcosagium campestre):
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Fundnummer: 2016-10-30-1129
Für mich
damals Neuland - für Matthias ganz klar:
Leuchtender Sklerotienparasit (Marchandiomyces aurantiacus):
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Fundnummer: 2016-10-30-1131
Die
übergeordnete Klade in der sich der nächste Fund befindet hat einige
Ungereimtheiten, die eine Neuordnung nötig machen.
Dieser Pilz jedoch sollte als einziger in der Klade eindeutig sein...
Haustintling (Coprinellus domesticus):
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Fundnummer: 2016-10-30-1204
Noch ein erfreulicher
Erstfund für uns. Und dann gleich wieder in Bestform.
Stumpfbuckel-Graublatt (Collybia ozes):
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Fundnummer: 2016-10-30-1224
Tja, die Russulas sind wie fast immer meine Aufgabe - gell Matthias ;-)))
Der nächste war aber nicht schwer zu knacken.
Morphologische Daten:
Fundort:
ca.
550
müNN. ca. N50, O12, auf
Wiese auf lehmigen Boden
am Waldrand bei
Fichte, Birke und Weide
Fundzeit:
30.10.2016
Wuchsform:
einzeln
Hutform:
ausgeflacht
konvex
Huthaut-Konsistenz: glatt,
etwas glänzend wenn feucht aber auch wenn trocken, leicht klebrig
Huthaut-Farbe:
Zentrum graubeige,
Rand graurosa, sicher stark ausgeblasst
Huthaut-Abziehbarkeit:
überhaupt nicht abziehbar
Fleischfarbe unter Huthaut:
weiß
Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung:
keine
Hutrand:
rund, absolut nicht gerieft
Lamellen:
creme-weiß, einige Y-Gabeln, mit Zwischenlamellen, Queradern am Grund
Lamellenschneiden:
glatt
Lamellensprödigkeit:
mittelspröde
Lamellen-Stielübergang:
ausgebuchtet angewachsen
Stiel:
weiß, grauend, etwas runzelig, leicht keulig,
schief, fest, voll, nicht wattig
ausgestopft
Stielbasis:
spitzt, braunfleckig
Fleisch:
grauweiß, im Schnitt nicht verfärbend
Größe: Hutdurchmesser 7 cm, Stiellänge 6 cm, Stieldurchmesser ca.
20 mm
Sporenpulverfarbe:
RGB =240/201/150 = ████
- das ist keine Romagnesi-Farbe, am
ehesten: IIId
im direkten Vergleich mit der Marxmüller-Tafel,
E-F im direkten Vergleich mit der
Kibby-Tafel
Geruch:
unzerrieben absolut neutral, zerrieben neutral,
im Schnitt minimal fruchtig
Geschmack:
sofort schärflich und bleibend, aber
nicht sehr scharf
Makrochemische Reaktionen:
Eisensulfat FeSo4
im Hutfleisch und im Stielfleisch:
nach
30 Sek. rosa und so bleibend (bis 10 Minuten)
Phenol im Hutfleisch und im Stielfleisch:
nach 1 Min.
rosa,
nach 3 Min. rosa-weinrötlich, nach 5 Min. weinrötlich
Guajak auf Stielrinde:
nach 30 Sek. leicht grünblau, nach 1 Min. grünblau, nach 2
Min. tief
grünblau
Anilin pur auf Stielrinde: keine Reaktion
Eisensulfat FeSo4 auf Stielrinde:
keine Reaktion
Phenol auf Stielrinde: nach 3 Minuten tief weinrot
KOH 40% auf
Stielrinde: keine Reaktion
Sulfovanillin: keine Reaktion
Mit diesen Merkmalen ist das der Verblassende Täubling
(Russula exalbicans):
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Fundnummer: 2016-10-30-1235
Nun wurde es sehr schwer... ich bitte um Eure Mithilfe...
Ein Wiederfund
einer Tricholoma-Art die wir genau vor einem Jahr an der exakt gleichen Stelle
sahen aber nicht näher bestimmen.
Morphologische Daten:
Fundort:
ca.
550
müNN. ca. N50, O12, auf
Wiese am Waldrand bei
Fichte
Fundzeit:
30.10.2016
Wuchsform:
sehr gesellig
Hutform:
dachartig
Huthaut:
hellbraun, radialstreifig, trocken, matt, alt:
feinschuppig
Huthaut-Abziehbarkeit:
3/4 abziehbar
Fleischfarbe unter Huthaut:
beige
Hutrand:
nicht eingerollt
Lamellen:
creme-weiß, viele Zwischenlamellen, auf Druck leicht bräunend
Lamellenschneiden:
etwas wellig/kerbig, rostfleckig
Lamellen-Stielübergang:
tief ausgebuchtet angewachsen
Stiel:
creme-weiß, nach unten stark rötlich-braun werdend, rotbraun-fleckig, auf Druck
stark rötend am Stiel, keulig über zylindrisch bis nach unten verjüngt, fest aber
wattig ausgestopft
Stielbasis:
rotbraunfleckig, rund
Fleisch:
weiß, im Schnitt minimal gilbend
Größe: Hutdurchmesser bis 12 cm, Stiellänge
bis 12 cm, Stieldurchmesser bis
20 mm
Sporenpulverfarbe:
weiß
Geruch:
unzerrieben für Dieter: mehlig-zitronig, für Matthias nur mehlig
Geschmack:
stark mehlig, nach längerem Kauen leicht bitter
Sporen:
Form: ellipsoid
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 64
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: nicht normalverteilt;
Breite: nicht normalverteilt; Q: nicht normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,4 × 0,2 µm; von Q: 0,13
Median: von L × B: 4,2 × 2,8 µm; von Q: 1,53
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 4,3 × 2,8 µm;
von Q: 1,55
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für
L × B: (3,7) 3,9 - 4,7 (5,6) × (2,2) 2,6 - 3 (3,6) µm;
für Q: (1,32) 1,41 - 1,68 (1,95)
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (3,7) 3,8
- 5,2 (5,6) × (2,2) 2,5 - 3 (3,6) µm; für Q: (1,32) 1,39 - 1,78 (1,95)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht
normalverteilt
Es waren folgende Kandidaten im Rennen, von denen kein einziger genau zu unserem
Fund passt:
Tricholoma imbricatum: Dieser kann es wegen dem Geruch und Geschmack wohl nicht
sein.
Trichiloma fulvum: Dieser wächst im Laubwald - nur bei Birke - auch er scheidet
also aus.
Trichiloma pseudonictitanis: Der Mehlgeruch passt nicht - also auch nicht.
Trichiloma batschii: müsste (jung) eine scharf abgegrenzte Zone am Stiel haben.
Diese können wir nur ein einem Exemplar erahnen. Außerdem sind die Sporen
zu klein und nicht subglobos.
Trichiloma pessundatum: Der Stiel unserer Exemplare war nicht weiß, Hut hatte
keine Schleimschicht, der Boden war nicht trocken/sandig, die Sporen sind zu
klein und nicht subglobos.
Tricholoma albobrunneum: Der Hut wäre etwas zu groß, nicht schmierig schleimig,
klebrig, Stiele etwas länger, müssten eine scharf abgegrenzte Zone am Stiel
haben. Diese können wir nur ein einem Exemplar erahnen. Die Sporen etwas sind zu
kurz, passen aber dazu am besten.
Damit ist es wohl der Weißbraune Ritterling (Tricholoma
albobrunneum) - ich bitte jedoch um Eure Meinung dazu.
Diese Bilder stammen vom 31.10.2015:
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Fundnummer: 2016-10-30-1249
Eine der wenigen
Varietäten von Mycena epipterygia, die recht konstant scheinen. Typische
Merkmale sind der Standort auf offenen, mageren Wiesen und das völlige Fehlen
der typischen Gelbtöne selbst an der Stielbasis. Rein habituell könnte man hier
auch an stipata denken, aber durch Standort und v.a. Schmierigkeit und
Abziehbarkeit der Schneide ist die Zugehörigkeit zu epipterygia s.l. schnell
klar.
Schmieriger Helmling (Mycena epipterygia var pelliculosa):
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Fundnummer: 2016-10-30-1258
Mycena cinerella hat äußerst schwer zu präparierende Cheilos, die sind extrem
tief eingesenkt und wegen der vielen Auswüchse miteinander verkeilt.
Normalerweise brauche ich 1 oder 2 Präparate für brauchbare Cheilo-Fotos, das in
der Doku hier war vom 5. Präparat. Die HDS ist zudem etwas gelatinisiert, das
macht's auch nicht leichter, hat aber alles geklappt. Mycena metata war da ne
richtige Entspannung dagegen. ;-)
Mehlhelmling (Mycena cinerella):
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