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17.09.2017: Speisepilze und ein paar Fotomodels...
Liebe Pilz-Freunde,
an diesem Tag wollte ich einfach mal ein bisschen Speisepilze sammeln. Diese gab
es in Massen, jedoch fanden sich auch interessante Schönheiten und Erstfunde die
ich gerne mit Euch teile... Viel Spaß!
Fundnummer: 2017-09-17-0935
Morphologische Daten:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
im feuchten Moos, bei
Kiefer, Fichte, Vogelbeere, Eiche
Fundzeit: 17.09.2017
Wuchsform:
einzeln
Hutform: stumpfkegelig
Huthaut:
Zentrum braun, nach
außen hin heller werdend, glatt,
kahl (auch im Zentrum kahl), glänzend,
nicht klebrig,
Lamellen leicht durchscheinend
Hygrophanität:
nicht geprüft
Hutrand: ohne Besonderheiten
Lamellen: weiß,
mit sehr vielen
Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
glatt und ohne
Besonderheiten
Lamellen-Stielübergang:
angeheftet
Stiel: graulich weiß,
nach unten hin gelblich werdend,
seidig
glänzend, längsfaserig,
innen wässrig
schwammig ausgestopft
Stielbasis:
leicht gelblich, ganz
spitz tief wurzelnd
Fleisch:
im Hut braun, im
Stiel grauweiß, sehr brüchig
Größe: Hutdurchmesser ca. 3
cm, Stiellänge ca. 10 cm, Stieldurchmesser in der Mitte ca. 6 mm
Sporenpulverfarbe:
rosa
Geruch:
neutral
Geschmack:
mild und neutral
(leicht pilzig)
Mikroskopische Daten:
HDS:
Epikutis aus liegenden kurz-
bis langgliedrigen Hyphen, Pigment intrazellulär und sehr blass
leptonioide Körnchen im HDS-Präparat nach Quetschen: reichlich vorhanden
Schnallen:
in HDS reichlich vorhanden, in Lamellentrama vorhanden
Lamellentramahyphen:
nicht zugespitzt sondern wurst-artig
Sporen:
isodiametrisch, jedoch micht ausgesprochen eckig,
teilweise mit
höckeriger Oberfäche
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n =
41
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,4 × 0,3 µm; von Q: 0,1
Median: von L × B: 7,3 × 6 µm; von Q: 1,2
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 7,3 × 6 µm;
von Q: 1,2
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (6,5) 6,7
- 7,8 (8) × (5,2) 5,6 - 6,4 (6,7) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,3 (1,4)
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (6,5) 6,6
- 7,8 (8) × (5,2) 5,4 - 6,6 (6,7) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,3 (1,4)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für
L × B: (6,5) 6,8 - 7,8 (8) × (5,2) 5,6 - 6,5 (6,7) µm;
für Q: (1,1) 1,1 - 1,3 (1,4)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B:
(6,5) 6,7 - 7,9 (8) × (5,2) 5,4 - 6,6 (6,7) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,3 (1,4)
Basidien:
4-sporig
Pleurozystiden & Cheilozystiden:
keine
Schlüsselung nach Gröger:
S. 478 > A* > B* > C > G > H > Teilschlüssel a bis c, S. 486 > Teilschlüssel
b > 1 > 1b > 3 > 3a > 4 > 4b > 5 > 6 > 6b > Entocybe turbida
Alternativen habe ich geprüft.
Damals noch ein Erstfund, inzwischen aber 2 Standorte bekannt:
Geradrandiger Rötling (Entocybe turbida):
Die gelbliche Stielbasis (auf dem Bild nicht so gut zu erkennen, aber ist
tatsächlich gelblich):
Fundnummer: 2017-09-17-1002
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
im feuchten Moos bei Fichte, Kiefer und Eiche
Fundzeit: 17.09.2017
Wuchsform:
gesellig
Hutform:
spitzkegelig bis ausgeflacht aber immer mit Buckel
Huthaut:
karamellbraun, nach außen hin beige werdend, Lamellen
stark durchscheinend, seidig glatt
Hygrophanität:
nicht getestet
Hutrand:
kantig und gesägt
Lamellen:
weiß, oft stark weinrotfleckig, Zwischenlamellen,
Queradern
Lamellenschneiden:
unter Lupe stark weiß beflockt
Lamellen-Stielübergang:
ausgebuchtet angewachsen
Fleisch:
stark wässrig, im Hut braun, im Stiel oben weiß nach unten
hin rosabraun werdend
Stiel:
oben stark weiß befasert, nach unten hin rosa befasert,
bei anderen Exemplaren (in feuchtem Moos) aber fast glatt & nur bereift bis
leicht faserig, oben weiß, dann rosaweiß nach unten hin dunkler roströtlich
werdend, hohl
Stielbasis:
rund,
myzelfilzig
Größe: Hutdurchmesser ca. 1,5-5 cm; Stiellänge ca. 3-6 cm,
Stieldurchmesser ca. 3-4 mm
Sporenpulverfarbe:
gelblich weiß
Geruch:
neutral, zerrieben leicht rettichartig
Geschmack: nicht getestet
Matthias half mir bei
der Bestimmung: "Vollkommen zweifelsfrei Mycena
zephirus. Man beachte die Rötung am Hut, und bei Verletzung der Lamellen, die
recht stämmigen Fruchtkörper (also im Vergleich zu z.B. metata) und den stark
silbrig bereiften Stiel. Dann kann eigentlich nix schief gehen bei der
Artbestimmung. ;-)"
Wirkliche Prachtexemplare vom
Rostfleckigen Helmling (Mycena zephirus):
Fundnummer: 2017-09-17-1028
Stahlblauer Rötling (Entocybe nitidum):
Fundnummer: 2017-09-17-1038
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
an stark zersetzem Holz
Fundzeit: 17.09.2017
Wuchsform:
2 am Standort
Hutform:
flach-konvex mit leichtem Buckel
Huthaut:
Mitte dunkelocker, nach außen hin ocker werdend, konvex
mit zentralem Buckel, wenn feucht schleimig, wenn trocken nicht schleimig
sondern filzig (bis körnig)
Hygrophanität:
nicht getestet
Hutrand:
mit filzigem Behang, Rand selbst scharfkantig
Lamellen:
gelblich, Zwischenlamellen, keine Y-Gabeln, gerade
angewachsen
Lamellenschneiden: glatt
Lamellen-Stielübergang:
ausgebuchtet angewachsen
Fleisch: ohne Besonderheiten
Stiel:
gelblich, oben etwas bereift, durch Sporenpulver bräunlich
gefärbt, oben dicker, nach unten hin dünner werdend, dann aber knollig,
filzfaserig
Stielbasis:
leicht knollig rund,
myzelfilzig
Größe: Hutdurchmesser ca. 2 cm; Stiellänge ca. 1,3 cm,
Stieldurchmesser ca. 2 mm
Sporenpulverfarbe:
rotbraun
Geruch:
neutral
Geschmack: nicht getestet
Damals ebenfalls noch
ein Erstfund, inzwischen aber ebenso von 2 Standorten bekannt:
Zwergschüppling (Pholiota scamba):
Fundnummer: 2017-09-17-1146
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei
Birke, große Fichte
(wahrscheinlich Mykorrhizapartner)
Fundzeit: 17.09.2017
Wuchsform:
einige am Standort
Hutform: kugelig bis konvex
Huthaut:
ziegelrot,
samtig
Hutrand: ohne Besonderheiten
Röhren:
creme, auf Druck: verfärben zu weinrötlich
Stiel:
rötlich beflockt auf creme Grund, dick
Stielbasis:
wurzelnd, rötet im Anschnitt
Fleisch-Verfärbung:
sofort rötend, dann nach 2-4 Minuten schwarz-lila oben und
unten
Größe:
Hutdurchmesser ca. 6 cm; Stiellänge ca. 11 cm
Geruch: nicht getestet
Nadelwaldrotkappe (Leccinum vulpinum):
Fundnummer: 2017-09-17-1310
Dann noch
ein nicht ganz trivialer Fund, den ich vor Ort nicht bestimmen konnte.
Sicherlich ein Zitterling - aber welcher?
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
an Totholz
Vogelbeere, bzw. parasitär an Stereum rugosum
Fundzeit: 17.09.2017
Wuchsform:
einzeln
Blätter:
wellig, blattartig gekräuselt, kramell-braun, bereift,
keine Drüsen zu sehen, gallertartig, gummiartig
Größe:
beachtlich groß - ca.
8 cm breit
Geruch: nicht getestet
Geschmack: nicht getestet
Exsikkat-Farbe: deutlich schwarz
Mikroskopische Daten:
Hyphen:
Mit schnallen, verästelt, hyalin bis bräunlich,
Maße nicht
aufgenommen weil Exsikkat und nicht Bestimmungsrelevant
Basidien:
4-zellig, etwas dickwandig, mit bräunlichen Inhalt,
Maße nicht
aufgenommen weil Exsikkat und nicht Bestimmungsrelevant
Sporen:
reife Sporen waren wenig zu finden,
breit ellipsoid bis subglobos, hyalin bis etwas bräunlich
Maße ca.
(7.6) 7.9 - 8.6 (8.7) x (6.4) 6.7 - 7.7 (8.3) µm;
Q = 1.1 - 1.2 (1.3) ; N = 12;
Me = 8.2 x 7.3 µm ; Qe = 1.1
Bestimmt habe ich den Pilz mit den Schlüssel von Christoph
hier
bzw. mit der Studie von Spirin et al. 2018.
1 > 1* > 3 > 3* > 5 > 5* > 6 > 6* >
Phaeotremella frondosa
Das ist
also ein wunderschönes Exemplar vom
Laubholz-Zitterling (Phaeotremella frondosa)
(Deutscher Name ist wieder einmal meine Erfindung)
Für mich ein Erstfund:
Schaut Euch das mal genau an:
Zum Schluss auch noch die
Speisepilz-Ausbeute
- mal ohne Beschriftung.
Viele Steinpilze, Maronen, Fichten-Reizker, Leccinums, Schneckis, usw. waren
diesmal dabei:
Das war's für heute....
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