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22.10.2016: Im Wald und auf Wiesen bei Regen - Teil 2
Liebe Pilz-Freunde,
dies ist Teil 2 des Berichtes vom 22.10.2016.
Teil 1 findet Ihr hier
Und weiter geht's...
Fundnummer: 2016-10-22-1114
Eine
besonders schöne Kollektion vom
Horngrauen Rübling (Rhodocollybia butyracea) konnten wir nicht
unfotografiert lassen:
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Fundnummer: 2016-10-22-1139
Weißblauer Träuschling (Stropharia pseudocyanea):
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Fundnummer: 2016-10-22-1141
Dieses Motiv
haute mich schon im Wald von den Socken. Ich kann nicht sagen warum - aber ich
kann das Bild immer wieder ansehen...
Diese orangen Ausblassungen und der Schneckenfras-freie Hut, die Wassertopfen
und so...
Was sagt Ihr dazu?
Fliegenpilz (Amanita muscaria):
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Im Vergleich dazu mal ein üblicher langweiliger Socken (der jedoch ein Geheimnis
enthalten könnte, vielleicht seht Ihr es... einfach noch mal zurück blättern):
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Fundnummer: 2016-10-22-1240
Die epipterygia ist ein sehr gutes Beispiel
wie kritisch die Abgrenzung der Varietäten ist:
Mycena var. epipterygia hat 4-sporige Bas und Schnallen.
Mycena var. epipterygioides, die mitunter auch als eigene Art geführt wird, hat
2-sporige Bas und ebenfalls Schnallen.
Robich trennt die scharf ab. Nun hat ein Exemplar unserer Kollektion aber sowohl
2-sporige (ca. 40%) als auch 4-sporige Bas. Nach Robich wären die nicht
zuzuordnen, er nennt für var epipterygia ausschließlich 4-sporige Bas. Aronsen
beschreibt aber auch 2-sporige Bas für var. epipterygia, für die ich die heute
gefundenen auch mit Sicherheit halte. Also ganz normale M. epipterygia var
epipterygia. Findet man wie ich heute zunächst nur ein paar 2-sporige Bas und
sucht dann nicht weiter, hat man auch schon die falsche Varietät bestimmt.
Dehnbarer Helmling (Mycena epipterygia var. epipterygia):
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Für eine typische var epipterygioides wäre neben den konstant 2-sporigen
Basidien auch intensiv gelbgrüne Farbtöne nötig. Wenn diese aber ausgeblasst
sind wird die Abgrenzung wieder schwierig. Letztendlich wieder so ein Fall, in
dem wohl nur die Genetik Aufschluss darüber geben kann, ob epipterygioides nun
eine eigene Art/Varietät darstellt oder nicht.
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Wir tappten weiter des Wegs...
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The Fog...
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Fundnummer: 2016-10-22-1258
Hypholoma elongatum ist raus, da an Sphagnum gebunden.
Es ist Hypholoma polytrichi und zwar eine sehr intensiv gelbe Form davon. Der
kann so was ohne Weiteres, wenn man das nicht weiß ist das Ding natürlich ein
Rätsel. Damit hab ich auch einen uralt-Fund von mir geknackt, als ich grad mein
erstes Mikro hatte bin ich mal über so was gestolpert, was mich natürlich sehr
ins Schwitzen brachte.
Aber jetzt kein Problem mehr. ;-)
Es ist der
Moos-Schwefelkopf (Hypholoma polytrichi):
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Fundnummer: 2016-10-22-1329
Ein Täubling... nichts für Matthias ;-) - aber ich schaute mir das Ding mal
an...
Morphologische Daten:
Fundort: ca.
550
müNN. ca. N50, O12, auf
lehmigen, steinigen Boden bei
Fichte
Fundzeit: 22.10.2016
Wuchsform:
gesellig
Hutform: konvex, verbogen
Huthaut-Konsistenz:
bei feuchter Witterung: schleimig und klebrig, wenn
trocken: matt
Huthaut-Farbe:
violett, Zentrum oliv-violett
Huthaut-Abziehbarkeit:
1/2 abziehbar
Fleischfarbe unter Huthaut:
weiß
Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung:
keine
Hutrand:
nicht
gerieft
Lamellen:
gelblich creme, wenige Y-Gabeln, keine Zwischenlamellen, Queradern am Grund
Lamellenschneiden:
glatt
Lamellensprödigkeit:
spröde
Lamellen-Stielübergang:
fast gerade angewachsen
Stiel:
leicht runzelig, seidig weiß, glänzend, leicht keulig, zusammendrückbar, hohl,
innen weiß, absolut nicht verfärbend weder außen noch innen
Stielbasis:
rund
Fleisch:
weiß, nicht verfärbend
Größe: Hutdurchmesser 3-4 cm,
Stiellänge 4 cm, Stieldurchmesser ca. 10 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone 141U = ████ - das
ist keine Romagnesi-Farbe, am ehesten:
IVa/IVb im direkten Vergleich mit der Romagnesi-Tafel
Geruch:
vor Ort unzerrieben: neutral, ganz leicht fruchtig
Geschmack:
mild und mild bleibend auch nach längerem Kauen
Makrochemische Reaktionen:
KOH 40%: auf
Stielrinde: keine Reaktion
Anilin pur: auf Stielrinde: keine Reaktion
Sulfovanillin (Kristalle nicht gelöst): keine Reaktion
Guajak:
im Hutfleisch und auf Stielrinde sofort blau (ohne grün)
Phenol: im Stielfleisch: nach 5 Minuten blass weinrot,
nach 10 Minuten tief weinrot, auf Stielrinde: nach 2 Minuten weinrot
Eisensulfat FeSo4: im Hutfleisch nach 3 Minuten blass-rosa
und so bleibend, auf Stielrinde: quasi null (minimal rosa)
Mikroskopische Daten:
Sporen:
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz; Messwertanzahl: n
= 82
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,8 × 0,6 µm; von Q: 0,06
Median: von L × B: 8 × 6,6 µm; von Q: 1,2
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 8 × 6,6 µm;
von Q: 1,2
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für
L × B: (6,3) 6,9 - 9 (9,6) × (5,3) 5,8 - 7,4 (8,5) µm;
für Q: (1,05) 1,13 - 1,28 (1,42)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B:
(6,3) 6,6 - 9,3 (9,6) × (5,3) 5,6 - 7,6 (8,5) µm; für Q: (1,05) 1,11 - 1,3
(1,42)
Warzen:
stumpf
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz; Messwertanzahl: n
= 46
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: normalverteilt
Arithmetischer Mittelwert Me: 0,74 µm;
Standardabweichung S. D.: 0,14 µm; Median: 0,73 µm
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: mit 80%-Konfidenzintervall:
(0,43) 0,56 - 0,92 (1,08) µm; mit
90%-Konfidenzintervall: (0,43) 0,51 - 0,97 (1,08) µm
Ornament:
selten isoliert, meistens einige Warzen durch feine bis
gratige Linien miteinander verbunden, partielles Netz ausbildend.
Das ist Typ C2 nach Romagnesi/Woo.
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Mit diesen Daten kann das nur der Kiefern-Täubling
(Russula cessans) sein:
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Hier (fast) zum Abschluss noch ein Paar Bilder vom Wald... bevor wir heim
fuhren.
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Zuhause angekommen schaute ich schnell noch in unseren Garten und wurde
farbenfroh überrascht...
Fundnummer: 2016-10-22-1506
Ein
Papageiensaftling (Gliophorus psittacinus)
der mich farbtechnisch umhaute!
Ist das nicht ein geiles Ding?
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Fundnummer: 2016-10-22-1521
Daneben noch schnell einer der Blauen Träuschlinge.
In einigen Beschreibungen kann man lesen, dass diese durch den Geruch,
Beflockung des Hutes und die Färbung der Lamellenschneiden (im Alter) bestimmt
werden könnte. bestimmt werden könnten. Bei dem Fund war der
Geruch jedoch absolut neutral (nicht nach Pfeffer), Eine
Hutbeflockung nicht vorhanden und keine alten Fruchtkörper vorhanden um
die Schneidenfarbe beurteilen zu können.
Die Cheilozystiden geben jedoch
immer Auskunft: Es waren keine Chrysozystiden vorhanden, Sondern
Lepto-Cheilozystiden, keulenförmig, oft kopfig gekeult.
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Damit ist das
der
Weißblaue Träuschling (Stropharia pseudocyanea):
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Fundnummer: 2016-10-22-1534
Dann noch der
Schwärzende Saftling (Hygrocybe conica):
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Fundnummer: 2016-10-22-1537
Und ein
Weißes Spitzkeulchen (Clavaria falcata):
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Das war's für heute....
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