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19.06.2016: Magerrasen-Ultra-Tour
- Teil 1
Liebe Pilz-Freunde,
Nach einigen Regenfällen konnten wir (ich und Matthias) schon ahnen dass es
einiges geben wird.
Wir suchten uns einen schönen Magerrasen aus. Was uns erwartete war ein
richtiges Pilz-Feuerwerk.
Dieses hielten wir fest und zeigen es Euch gerne ;-)
Wegen der Menge müssen wir diesen Bericht diesmal auf
4 Teile aufteilen.
Teil 2 findet Ihr hier
Teil 3 findet Ihr hier
Teil 4 findet Ihr hier
Wir schreiben den Bericht wieder zusammen.
Wie immer:
Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün.
;-)
Meine Bilder sind mit einem schwarzen
☻,
Matthias' Bilder sind mit einem grünen☻gekennzeichnet.
Und los geht's...
Fundnummer:
2016-06-19-0919
Es begann relativ unspektakulär mit dem Halsbandschwindling (Marasmius
rotula):
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Dann der erst Täubling
des Tages...
Fundnummer: 2016-06-19-0923
Makrodaten:
Fundort: ca. 620 müNN. ca. N50, O12, im feuchtem
Moos bei Birke und
Fichte.
Fundzeit: 19.06.2016
Wuchsform:
einzeln
Hutform: konvex abgeflacht,
mit deutlichem Buckel
Huthaut-Konsitenz:
klebrig,
glänzend, feinrunzelig
Huthaut-Farbe:
rosa,
Zentrum olivebraun
Huthaut-Abziehbarkeit:
fast komplett abziehbar
Fleischfarbe unter Huthaut:
weiß
Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung:
keine Fraßstellen
Hutrand:
leicht gerieft
Lamellen:
cremegelb, bauchig,
mit Y-Gabeln, wenige
Zwischenlamellen, Schneiden vom Rand her rosa
Lamellensprödigkeit:
normale Sprödigkeit
Lamellen-Stielübergang: ausgebuchtet angewachsen
Stiel: weiß,
seidig glänzend, feinrunzelig,
hohl, keulig,
beim Trocknen
gilbend
Fleisch:
weiß, brüchig,
beim Trocknen
gilbend
Verfärbungen auf Druck:
keine (weder innen noch außen)
Stielbasis:
rund
Größe: Hutdurchmesser 3,5 cm, Stiellänge
4 cm, Stieldurchmesser ca. 10 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone
719U = ████ - am ehesten passt
IIIc
im direkten Vergleich mit der Romagnesi-Tafel
Geruch:
völlig neutral
Geschmack:
mild
(unmittelbar und auch nach 1 Minute Kauen)
Mit diesen
Makrodaten kommen nur 4 Arten in Frage:
Milder Glanz-Täubling (Russula nitida)
makroskopischer Volltreffer
Milder Torfmoos-Glanz-Täubling (Russula robertii)
Zu diesem passt die Sporenpulverfarbe nicht wirklich, der Standort passt nicht
wirklich.
Milder Torfmoos-Täubling (Russula sphagnophila)
Zu diesem passt die Hutrandriefung nicht.
Mache Autoren synomisieren Russula sphagnophila = Russula robertii.
Es gibt jedoch einige eindeutige Unterschiede zwischen diesen Arten, somit
trenne ich sie so wie es Index Fungorum auch tut.
Eine Literaturrecherche ist nötig um die Trennungsmerkmale zu erkennen.
Vielfarbiger Täubling (Russula versicolor)
Gefällt mir optisch nicht so recht. Auch der starke Hutbuckel und die Milde
schließt diesen schon fast aus.
Diese Arten
können vor allem durch die Warzenhöhe unterschieden werden.
Mikrodaten:
Matthias nahm schon mal die Sporen unter's Mikroskop.
Er stellte
6-9 x 6-7 µm Sporengröße fest.
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Die Sporenmaße
allein helfen noch nicht wirklich weiter.
Ich entschied mich eine Sporenmessreihe mit Warzenhöhen zu machen und das
Ornament nochmals unter die Lupe zu nehmen.
Ebenso nahm ich die Epkutishyphen und Pleurozystiden mit ins Visier um
versicolor sicher ausschließen zu können.
Sporen:
(6.9) 6.92 - 8.1 (9.6) x (5.4) 5.6 - 6.4 (6.9) µm
Q = 1.2 - 1.35 (1.4) ; N = 40
Me = 7.5 x 6 µm ; Qe = 1.3
Warzen:
(0.5) 0.7 - 0.87 (0.9) µm
N = 31
Me = 0.8 µm
Apikulus:
(1.7) 1.71 - 1.9 x (0.8) 0.81 - 1.1 (1.3) µm
Q = (1.5) 1.6 - 2.2 (2.3) ; N = 11
Me = 1.8 x 1 µm ; Qe = 1.9
Hilarfleck:
Polygonal bis rundlich
2.7 - 3 µm
N = 7
Me = 2.9 µm
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Ornament:
Warzen formen selten unvollständiges Netz durch feine Linien, sind sonst meist
isoliert
Das ist Typ A(B/C)2 nach Woo
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Basidien:
4-sporig
30.6 - 37.1 x 10.4 - 11.5 µm
Q = 2.9 - 3.3 ; N = 6
Me = 34 x 10.8 µm ; Qe = 3.2
Pleuros:
Keulig bis spindelig, die spindeligen haben einen langen
wurmartigen Fortsatz mit 6x1,5 µm
38 - 42.1 x 6.8 - 9.8 µm
Q = 4.3 - 5.9 ; N = 6
Me = 39.4 x 8.6 µm ; Qe = 4.8
Cheilos:
Keulig, büschelig
31.22 - 38.5 x 9.15 - 11.59 µm
Q = 3.22 - 3.49 ; N = 4
Me = 35.8 x 10.6 µm ; Qe = 3.4
Epikutishyphen:
1.9 - 2.79 µm
N = 5
Me = 2.3 µm
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Pileozystiden:
Zylindrisch, teils auch crin-förmig
0-3 septiert
39.5 - 66.6 x 2.83 - 4 µm
Q = 11.7 - 20.1 ; N = 9
Me = 53.2 x 3.5 µm ; Qe = 15.7
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Die Pileozystiden
schließen versicolor ganz klar aus.
Die Warzenhöhe und der Rest ist eindeutig:
Das ist der Milde Glanz-Täubling (Russula nitida)
- ein wunderschöner Pilz:
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Fundnummer: 2016-06-19-0937
Fundort:
ca. 620 müNN. ca. N50, O12, (MTB Marktredwitz 5938/4), bei
Fichte und Birke
Fundzeit: 19.06.2016
Wuchsform: paarweise
Hutform: konvex mit starkem Buckel
Huthaut: braun,
Buckel dunkler, stark
filzig-faserig
Hygrophanität: nein
Hutrand: jung: filzhaarig behangen,
alt: nicht behangen
Lamellen: beige bis hellbraun,
mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden: deutlich
beflockt, leicht weißlich
Lamellen-Stielübergang: tief ausgebuchtet
angewachsen
Stiel: braun, oben:
deutlich befasert,
Befaserung nimmt nach unten ab,
längsfaserig
Stielbereifung: nicht bereift
Stielbasis: leicht verdickt,
rund
Fleisch: rötlich-braun,
faserig
Größe: Hutdurchmesser 1-2 cm, Stiellänge ca. 2-4 cm,
Stieldurchmesser ca. 2,5 mm
Sporenpulverfarbe: Pantone
175U = ████
Geruch: spermatisch
Geschmack: nicht probiert
Nach Rücksparceh mit Dr. Ditte Bandini ist das der
Struppige Risspilz (Inocybe
lacera):
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Fundnummer:
2016-06-19-0951
Selbstverständlich gab es auch Saftlinge - hier der erste - der Schleimfußsaftling (Hygrocybe glutinipes):
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Fundnummer: 2016-06-19-0953
Ein Standard - der Gemeine Erd-Warzenpilz
(Telephora terrestris):
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Fundnummer: 2016-06-19-0958
Eins der Highlights dieses
Gebiets. Wir kennen H. helobia insgesamt nur von zwei Standorten, die wir in den
letzten beiden Jahren entdeckt haben. Die Art ist durch intensive Rottöne,
deutliche Schüppchen auf dem Hut und mikroskopisch durch die langen Hyphen der
Lamellentrama gekennzeichnet.
Sumpf-Saftling (Hygrocybe
helobia):
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Fundnummer: 2016-06-19-1004
Hübsche Graue Wulstlinge (Amanita
excelsa) gab es wie immer auch:
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Fundnummer: 2016-06-19-1009
Und für die Pfanne war auch genügend da...
Perlpilz (Amanita
rubescens):
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Die intensiv pinke Stielbasis machte uns zunächst stutzig...
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