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03.09.2015: Kurze Pilztour um die
Ecke
Liebe Schwammer-Freunde,
nach dem vielen Regen war es nicht schwer ein Pilz-Ziel auszusuchen.
Ich suchte also einen Wald aus der gerade mal 5 Minuten von hier entfernt ist.
Schaut Euch an was alles zu finden war...
Erster Fund:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Totholz,
Laubholz
Fundzeit:
03.09.2015
Oberseite:
weiß
Huthaut
Schnittfarbe:
weiß
Unterseite/Poren:
weiß
Verfärbung bei
Druck/Kratzen:
keine
Fleisch:
wässrig, saftig, weiß
Geruch:
obstartig
Geschmack:
nicht probiert
Größe:
ca. 6 cm breit
Sporenpulverfarbe:
nicht ermittelt
Hier musste mir Pablo
helfen - evtl. ist das Milchweißer Saftpolring (Tyromyces
chioneus) oder Milchweißer / Grauweißer
Saftpolring (Oligoporus tephroleucus).
Ich untersuche das noch im Winter...
Fund Nummer 2 ist
eine meiner Lieblings-Trameten - nämlich die
Zinnobertramete (Pycnoporus cinnabarinus):
Als nächstes habe
ich diesen tollen gelbbraunen Risspilz gefunden.
Der sehr rätselhafte Pilz war natürlich bei Dr. Ditte Bandini zur Untersuchung.
Fundort:
ca. 550 müNN.
ca. N50, O12,
bei Laubbäumen (Birke, Buche und andere).
Fundzeit:
03.09.2015
Wuchsform:
3 Stück beieinander
Hutform:
schirmförmig, mit Buckel.
Huthaut:
gelbbraun, radialfaserig, leicht klebrig
Hygrophanität:
nein
Hutrand:
mit weißem zackenartigen Behang, der den Hutrand
gesägt aussehen lässt
Lamellen:
weiß,
mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
Lamellenschneiden:
weiß bewimpert
Lamellen- Hutübergang:
ausgebuchtet angewachsen, etwas herablaufend
Fleisch:
creme, minimal rosalich, Stielbasis heller,
faserig, fest
Stiel:
längsfaserig, cremebraun, weiß befasert
Stielbasis:
knollig verdickt,
heller
Größe:
Hutdurchmesser 3 cm; Stiellänge 4 cm, Stieldurchmesser ca. 5 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone 181
Geruch:
neutral, auch beim Zerreiben nicht spermatisch
Geschmack:
nicht probiert
Dr.
Ditte Bandini fand heraus:
"Grüß dich Dieter, also dein Risspilz gehört zur
Untergattung Inosperma, die Mikromerkmale in Verbindung mit der von dir
angegebenen knolligen Stielbasis verweisen auf die Gruppe um cookei und
quietiodor. Da die Fruchtkörper aber nass sind und da deine Geruchsangabe
vermutlich aufgrund der Nässe wohl nicht verlässlich ist, muss es - zumindest,
was mich betrifft - dabei bleiben.
Herzliche Grüße an alle,"
Ich präsentiere
also den mehr als rätselhaften Strohgelben Risspilz
oder auch Blattwarzen-Risspilz
(Inocybe cookei oder
Inocybe quietiodor):
Der nächste Pilz ist noch zu untersuchen:
Fundort:
ca. 550 müNN.
ca. N50, O12,
bei Laubbäumen (Birke, Buche und andere) auf Erde
(nicht auf Holz).
Fundzeit:
03.09.2015
Wuchsform:
Einzelexemplar
Fleisch:
lachsfarben, feucht
Größe:
Durchmesser ca. 2 mm
Geruch:
unbedeutetnd
Geschmack:
nicht probiert
Mein Freund
Matthias meint es könnte ein Becherling sein
falls es überhaupt ein Pilz ist:
Der nächste Fund:
Der Brennende Rübling (Gymnopus peronatus):
Dann ein
Einzelexemplar des Rötenden Schüpplings (Pholiota
tuberculosa):
Der nächste Pilz war mir völlig unklar:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Totholz Birke
Fundzeit:
03.09.2015
Wuchsform:
einzeln
Knollenhaut:
braun, feldrig aufgerissen (lederartig), Risse creme,
Knollenhaut im schnitt rosa.
Fleisch:
weiß, stark rötend
Stielansatz:
ca 5 mm lang
Größe:
Durchmesser 1,5 cm
Geruch:
pilzig
Geschmack:
nicht probiert
Mein Freund Matthias
meint es könnte vielleicht der
Leopardenfell-Hartbovist
(Scleroderma areolatum) sein.
Den untersuche ich noch mikroskopisch. Auf jeden Fall ein sehr schöner Pilz:
Der nächste - ein Helmling:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Totholz - Laubholz
Fundzeit:
03.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:
spitzkegelig.
Huthaut:
ockergrau, nach außen hin heller werdend, glatt, nicht bereift,
radialfaserig
Hygrophanität:
ja, heller werdend.
Hutrand:
kantig, minimal gesägt
Lamellen:
weiß, mit Zwischenlamellen,
mit deutlichen Queradern, ohne Y-Gabeln,
ausgebuchtet angewachsen (Burggraben)
Lamellenschneiden:
bogenförmig
Lamellen- Hutübergang:
ausgebuchtet angewachsen
Fleisch:
fest, weiß bis
grau
Stiel:
grau, oben weiß, hohl.
Stielbasis:
leicht verdickt, Myzelfäden sind keine zu erkennen.
Größe:
Hutdurchmesser ca. 1-4 cm; Stiellänge 3-6 cm, Stieldurchmesser 2-3 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
neutral
Geschmack:
muffig
Und das ist der
Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata):
Ja, der nächste:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Gras und Moos im Nadelwald
Fundzeit:
03.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:
flach.
Huthaut:
graubraun, nach
außen hin heller werdend, glatt
Hygrophanität:
nein
Hutrand:
gerieft, gesägt
Lamellen:
weiß, mit Zwischenlamellen,
mit deutlichen Queradern, ohne Y-Gabeln
Lamellenschneiden:
bogenförmig
Lamellen- Hutübergang:
gerade angewachsen und leicht
herablaufend
Fleisch:
grau
Stiel:
grau, hohl,
faserig
Stielbasis:
normal
Größe:
Hutdurchmesser ca. 1-2 cm; Stiellänge 6-10 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
habe vergessen zu schnuffeln
Geschmack:
nicht probiert
Diesen musste ich
mikroskopieren und es ist der Breitblättrige Helmling (Mycena
latifolia):
Ergebnisse Sporen:
(6.2) 6.9 - 11.2 (11.6) x (3.3) 3.5 - 6.7 (7.2) µm
Q = (1.6) 1.7 - 2.27 (2.3) ; N = 10
Me = 8.2 x 4.3 µm ; Qe = 2
Dann freute ich mich
über eine Seltenheit.
Zumindest bei uns garantiert eine äußerste Seltenheit.
Ein Heilpilz der angeblich Tote zum Leben erweckt.
Min Neffe Christian schenkte mir ein Buch, in dem diesen Pilz ein ganzes Kapitel
gewidmet wurde.
Ich habe ihn natürlich trotzdem am Standort belassen, weil er so selten ist und
ich ja mehr als gesund bin.
Der Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum)
- in Bestform.
Hier mal ausnahmsweise ein Blitz-Stack wegen der Dunkelheit die bereits
einsetzte:
Dann - ein häufiger
Pilz.
Der
Ockerbraune Trichterling (Infundibulicybe gibba):
Endlich
konnte ich auch mal den Ohrlöffelstacheling (Auriscalpium
vulgare) finden.
Das erste Bild ist leider misslungen da sich beim Stacken das Schwammerl bewegte
- sorry:
dafür ist die Untersicht
wirklich schön:
Dann ein weitere Unbekannter:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Gras und Moos im Nadelwald,
zwischen Rickenella fibula
Fundzeit:
03.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:
schirmartig, genabelt
Huthaut:
weiß, glatt, klebrig
Hygrophanität:
nicht wahrnehmbar
Hutrand:
wellig
Lamellen:
weiß
Lamellenschneiden:
nicht erkennbar
Lamellen- Hutübergang:
nicht erkennbar
Fleisch:
orange
Stiel:
orange
Stielbasis:
normal
Größe:
Hutdurchmesser ca. 0,4 cm; Stiellänge 3-5 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
nicht wahrnehmbar
Geschmack:
nicht probiert
Matthias fand
schnell heraus dass das ein ausgeblichener Orangeroter
Heftelnabeling (Rickenella fibula) ist:
Das war's für heute....
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