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31.05.2
015: In Mittelfranken unterwegs
Was liegt näher als bei einem Besuch in der Ecke um Nürnberg auch mal nach den Schwammern in der Gegend zu sehen?
;-)
Aber vorher, schaut Euch mit an was ich beim Besuch des Nürnberger Zoos dort entdeckt habe:

Programmierte Augen - wie immer - auf Schwammer - musterte ich die Bäume dort... und fand...
Tja die folgende Knolle, in einer nicht erreichbaren Höhe.
Die Frage ist natürlich klar (aber leider nicht mehr beantwortbar):
Chaga oder nicht Chaga (Inonotus obliquus)?

Fundort:
ca. 450 müNN. ca. N50, O12, an Birke, lebend, mit grünen Blättern.
Fundzeit:
30.05.2015
Größe:

ca. 7 cm

Ihr dürft selbst entscheiden ob es tatsächlich einer der seltenen Wunderpilze ist - ich tendiere zu "nein, ist keiner":

Nahe dem Raubtier-Gehege dann ein toller Fund: Die ersten Risspilze dieses Jahr.
Und zwar die Ziegelroten Risspilze (Inocybe erubescens).

Die nahm ich mal genauer unter die Lupe (die Leute im Zoo schauten schon etwas komisch - aber das war mir egaaaaaaal):



Das war's dann aber auch schon im Zoo...
Auf der Heimfahrt dann bei einem x-beliebige Wald angehalten. Und wurde auch hier nicht enttäuscht.
Die Weinbergschnecken dort zeigen mir schon: Hier ist's gut kalkig...

Los ging's mit Maipilzen (Calocybe Gambosa) die aber nicht mehr schön anzuschauen waren:

Und dann geschah es - Stativ abgebrochen :-(
Von nun an musste ich leider blitzen...

Auch heute fanden sich wieder die Weißmilchenden Helmlinge (Mycena galopus):

Und ein Zapfenrübling (Strobilurus spec.) der definitiv auf keinem Zapfen wuchs, und es war auch kein Nadelbaum in der Nähe.
Ja, ich habe wirklich tief gegraben - da war kein Zapfen. Schon seltsam.
Den hob ich mal auf für spätere Bestimmung.
Diese ergab: Es ist der
Bittere Kiefern-Zapfenrübling (Strobilurus tenacellus):

Cheilozystiden:



Dann - für mich ein Erstfund: Striegelige Rüblinge (Collybia hariolorum).
Die schaute ich mir genauer an:

Dann - große Freude - ein Pilz aus einer meiner Lieblingsgattungen.
Ein Psathyrella ;-))
Das war heute mein Lieblingspilz.

Fundort:
ca. 450 müNN. ca. N49.5, O11.7, auf sandigen Boden, zwischen Laubbäumen (Buchen waren in der Mehrzahl).
Fundzeit:
31.05.2015
Boden-pH:
ca. 7,4 pH
Wuchsform:
einzeln
Hutform:

kegelig
Huthaut:
cremeweiß, glatt (allerdinngs bereits "hygrophanisiert")
Hygrophanität:
ja, Feuchtfarbe jedoch kaum mehr erkennbar
Hutrand:
minimalst gerieft, kantig, bräunlich, mit minimalem Behang
Lamellen:
braun, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
Lamellenschneiden:
bogenförmig, nicht wellig, mit minimalen hellen "Zähnchen"
Fleisch:

cremeweiß
Stiel:
weiß, glänzend, kein Ring, keine Ringzone, kein Gürtel, oben mit winzigen Fasern, innen hohl, ohne Saft.
Stielbasis:

ohne Knolle, schief, mit etwas Myzelfilz
Geruch:
neutral
Größe:
Hutdurchmesser ca. 4 cm; Stiellänge ca. 12 cm, Stieldurchmesser ca. 3 mm
Sporenpulverfarbe:
schwarz
Geschmack:
nicht probiert

Andreas (
Psathyrella Experte) hat Verdacht auf den Wurzelnden Faserling (Psathyrella microrhiza).
Das muss aber noch mikroskopisch geklärt werden.
Matthias hilft mir bei den Mikrodaten (Update folgt)

Nach diesem tollen fund gleich der nächste:

Fundort:
ca. 450 müNN. ca. N49.5, O11.7, auf sandigen Lehm, zwischen Laubbäumen (Buchen waren in der Mehrzahl).
Wuchs nicht an Holz.
Fundzeit:
31.05.2015
Boden-pH:
ca. 7,4 pH
Wuchsform:
gesellig
Oberhaut:
dunkelviolett, matt
Rand:
normal, ohne Besonderheiten
Fleisch:
cremerosa
Stiel:
angedeutet, weiß
Geruch:

neutral
Größe:
1-5 cm
Sporenpulverfarbe:

weiß/transparent/keines?
Geschmack:
nicht probiert

Hier musst Matthias helfen mit den Mikro-Merkmalen (siehe unten). Danke dafür!
Und das ist der
Isabell-Becherling (Peziza subisabellina):

Matthias' mikroskopisches Ergebnis:


Bilder & Copyright: Matthias Reul

Den Abschluss machte ein für mich neuer Helmling.
Ich hatte schon einen Verdacht, doch der war falsch.
Matthias klärte auf - das ist der Schleimfußhelmling (Roridomyces roridus)

Fundort:

ca. 450 müNN. ca. N49.5, O11.7, zwischen Kiefern.
Fundzeit:
31.05.2015
Wuchsform:
einzeln
Hutform:

regenschirmartig
Huthaut:
geige, feldrig, untergrund gelblich
Hutrand:
stark wellig
Lamellen:
weiß, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
Lamellenschneiden:
hellgelb beflockt
Stiel:

oben weiß, nach unten hin beige werdend, glänzend.
Geruch:

neutral
Größe:
Hutdurchmesser ca. 0,5 cm; Stiellänge ca. 5 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht erkennbar
Geschmack:
nicht probiert

Das war's für heute Leute ;-))
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