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16.11.2014: Austernjagt mit
unerwartetem Totentrompeten-Konzert
Sonntag ist's ;-)
"Für Schwammer ist es viel zu kalt" - sagten mir alle - "da brauchst nicht gehn'"
"Ja, ja, schon recht, ich geh sicher nicht" meine Antwort.
Und schon sitzen ich und meine Süße im Schwammer-Mobil und singen unsere
Schwammerlieder.... ;-)
Und lo-lo-lo los geht's!
Austernseitlinge dachte ich mir wären heute gut.
Deshalb diesmal in einem Buchen-Waldabschnitt in dem ich schon sehr sehr lange
nicht mehr war. Könnten 25 Jahre sein...
Amina untersucht zuerst die Wolligen Milchlinge (Lactarius
vellereus) die überall herum standen:
Nachdem ich einige
Rauchblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides) einsammelte erklärte sie mir:
"Papi, das Myzel musst Du immer schön wieder zudecken - so - schau - dass es die
Schwammer schön warm haben"
"Aha... OK, mach ich"
Dann - einige leider schon überständige Exemplare vom
Butterröhrling (Suillus luteus):
und vom Rotfußröhrling (Xerocomus chrysnteron):
und ein monströser
Wiesenchampignon (Agaricus campestris) (relativ sicher)
Der war aber total verwurmt:
Amina wollte zu Oma und Opa, also ging es
alleine weiter im gleichen Wald...
Wieder einige Milde Milchlinge (Lactarius mitissimus)
(nur mittelmäßiger Mischpilz):
Weit und breit keine Austernseitlinge.
Dafür nur Graugrüne
Milchlinge (Lactarius
blennius) ungenießbar:
Ich untersuchte die Buchen und dachte "Ralf
würde hier sicher nach Totentrompeten (Craterellus
cornucopioides) sehen" - senkte den Blick...
und - ich glaubte es kaum - da standen sie. Und zwar in sehr großer Anzahl....
seht es Euch an:
Junge, einwandfreie, frische Exemplare:
Prachtexemplare wie aus dem Bilderbuch:
Meine Freude war sehr groß - ich dachte - wenn
nur Ralf mit wäre (der freut sich auch über Trompeten)....:
Es hörte nicht auf.
Es waren ca. 50 Büschel - ich wusste gar nicht wo ich zuerst hin gehen soll und
sammelte fleißig ein:
Einige unglaublich riesige Exemplare, aber trotzdem knackfrisch.
Diese hier ist 19 cm groß:
Nach einer halben Stunde merkte ich dass es zu viele für mich sind und ich brach
ab.
Ich ließ sehr sehr viele stehen. Denn ich wollte ja nach Austernseitlingen
sehen.
Weiter ging's mit Herbstrotfußröhrling (Boletus pruinatus):
und Pfifferlinge (Cantharellus
cibarius):
Dann Stockschwämmchen (Kuehneromyces
mutabilis) - aber ich habe beschlossen dass ich mich erst eingehender mit
diesen beschäftigen will.
Ich habe die immer "einfach so" gegessen, aber Berichte haben mit zu mehr
Vorsicht in dieser Sache bewegt.
Diesmal blieben sie stehen:
Maronenröhrlinge (Imleria
badia)
fanden sich auch:
Und ein schwer bestimmbarer:
Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12
Standort: Nadelwald (Fichten)
Hut: braunorange, schmierig, Durchmesser ca. 8 cm
Lamellen: Ocker, Zwischenlamellen
Stiel: bräunlich, faserig, leicht verdreht, Durchmesser ca. 1,5 cm
Größe: ca. 12 cm
Geruch: leicht muffig
Geschmack: nicht probiert.
Sporenpulverfarbe: rotbraun, recht dunkel
Bleibt ein unbekannter Schleierling
(Cortinarius spec.):
Die Buchen waren deutlich zu gesund für Austern:
Doch dann kam ich in einen Abschnitt mit
älteren Buchen und auch auffälligen riesen Porlingen:
An diesem alten Knaben fanden sich
Ziegelrote Schwefelköpfe (Hypholoma lateritium):
Dann freute ich mich schon bei diesen alten
Baum - aber......
neben diesen großen nicht näher bestimmten Porlingen fand sich....
nur der Hochthronende
Schüppling (Pholiota limonella) giftig:
Und diese Gelbstieligen
Muschelseitlinge (Panellus serotinus) - die ich aus der Ferne für Austernseitlinge hielt:
Der Wald war deutlich ungeeignet für
Austernseitlinge - ich brach also ab.
Ging schnell mal an den Waldrand und - FREUDE -
Schwarzpunktierte Schnecklinge (Hygrophorus pustulatus):
Riesige Beutelstäublinge
(Calvatia excipuliformis):
wieder im Wald - Tonfalbe
Schüpplinge (Pholiota lenta) - (essbar, minderwertig):
Viele Graue
Scheidenstreiflinge (Amanita vaginata):
Und viele, viele leckere
Rauchblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides) von denen ich nur
wenige mitnahm:
Ein fast unberührter Fichtenwald - selten hier!
Dauert nicht lang, dann werden die Haie hier sicher auftauchen und alles
zerstören.
Dachte ich mir und 15 Meter weiter.... AHA!
Auch hier sieht es nicht nach Austern aus:
Ein alter
Safranschirmling (Macrolepiota rachodes) fand sich noch hier - dem hing die Halskrause schon am
Arsch.
Ein wirklich schöner Buchenwald - aber alles zu
gesund für Austern:
Noch ein paar Nebelkappen
(Lepista nebularis) standen herum:
So große wie Klodeckel:
Dann brach ich ab.
Zurück zu Oma Else und Opa Willi:
Ausbeute - Leute - (Trompeten konnte ich nicht alle auflegen heute).
Hammer Hammer:
Oma Else stellte gleich die Pfannen hin. Es
darf gefeiert werden mit frischen Totentrompeten pur:
Sauber! Ein Festmahl! Spiegelei und Trompeten.
Es gibt nichts besseres.
LEEECKER war's wieder!
Das war's für heute Leute ;-))
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