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25.05.2016: Nur die schönsten fotografiert...
Liebe Schwammer-Freunde,
an diesem Tag machte ich eine recht lange Tour und fand auch viele Pilze. Davon
waren aber sehr viele Standards und/oder normale Speisepilze. Deshalb
fotografierte ich mal nur die schönsten, bzw. interessantesten Funde. Diese
zeige ich Euch wie immer... ;-)
Los geht's...
Der erste war ein Asco, der
sich für mich gar nicht so leicht bestimmen ließ, weil ich zu diesem Zeipunkt
noch nicht wusste wie man diese eigentlich präpariert und mounted....
Fundnummer:
2016-05-25-1044
Makrodaten:
Fundort: ca. 550 müNN.
ca. N50, O12, an einem Kraut- oder Grasstängel in sehr
feuchtem Gelände
Fundzeit: 25.05.2016
Wuchsform: gesellig
Becher: kegelig, gelb
Stiel: weiß
Stielbasis:
minimal behaart
Größe: Becherdurchmesser ca. 0,8-1,5 mm, Höhe 2-3 mm, Stieldurchmesser ca.
0,3 mm
Geruch: nicht feststellbar
Mikrodaten:
Asci:
8-sporig, Porusreaktion: Melzer schwach blau, apikal
oft gebogen, ohne Haken
(75.1) 77 - 90.5 (90.9) x (5) 6.4 - 6.9 (7.1) µm
Q = (10.8) 11.3 - 14.1 (16) ; N = 8
Me = 84.1 x 6.5 µm ; Qe = 13.1
Paraphysen:
Die Bilder sind wohl
nicht sehr aussagekräftig, da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass
Chloralhydrat die Tröpfchen stark verändern kann (inzwischen weiß ich das).
In Melzer's war zu sehen :
zylindrisch,
fadenförmig, zur Spitze hin verdickt, septiert, vermutlich im Vitalzustand mit
vielen Tröpfchen gefüllt.
(1.6) 1.61 - 2.1 (2.4) µm
N = 8
Me = 1.9 µm
Sporen:
Das Sporenbild ist wohl nicht aussagekräftig, da ich
zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass Chloralhydrat die Tröpfchen stark
verändern kann (inzwischen weiß ich das).
In Melzer's war zu sehen:
länglich, spindelig bis zylindrisch, unregelmäßige
Öltröpfchen, manchmal einfach septiert, OCI = ca. 3-5?
(13.4) 13.8 - 17.2 (18.3) x (2.5) 2.54 - 3.1 (3.2) µm
Q = (4.8) 5.1 - 6.2 (6.6) ; N = 21
Me = 15.6 x 2.8 µm ; Qe = 5.6
Nach dem Declercq-Schlüssel und vergleich mit Ingo's Beschreibung gelange ich
hier zum
Gelben Kräuter-Stielbecherchen (Hymenoscyphus menthae):
Der nächste Fund war ein richtig schwieriger Fall...
Fundnummer: 2016-05-25-1049
Makrodaten:
Fundort: ca. 550 müNN.
ca. N50, O12, auf einer im Schlamm liegenden
Fichtennadel (er wuchs tatsächlich da dran)
Fundzeit: 25.05.2016
Wuchsform: einzeln
Hutform: Scheibenartig, leicht gewellt
Hut oben: braun,
Zentrum dunkler, glatt
Hutrand: dunklere Linie am Hutrand
Stiel: rotbraun, gekörnt,
Stiel ist zentrisch angeordnet (sieht auf Bild exzentrisch aus)
Größe: Hutdurchmesser ca. 4 mm, Stiellänge 2 mm, Stieldurchmesser ca. 0,4
mm
Geruch: neutral
Mikrodaten:
Asci:
Porusraktion: blau mit Melzer
80.84 - 92.3 x 5 - 7.47 µm
Q = 11.9 - 18.3 ; N = 5
Me = 88.1 x 6.1 µm ; Qe =
14.8
Paraphysen:
36.3
- 92.9 x 2.4 - 3.4 µm
Q = 10.6 - 27.9 ; N = 7
Me = 52.7 x 2.8 µm ; Qe = 18.5
Sporen:
(5.6) 6.1 - 7.5 (8.6) x (2.8) 2.9 - 3.5 (3.9) µm
Q = (1.7) 1.8 - 2.4 (2.7) ; N = 27
Me = 6.8 x 3.2 µm ; Qe =
2.1
Hier musst ich Klaus um Hilfe bitten. Er
schrieb:
"Der Pilz scheint größtenteils noch unreif zu sein. Ich
habe nur sehr wenige frei Sporen finden können, die dann alle mit deinen Maßen
übereinstimmten (leicht ciborioid, ohne Inhalt, 6-7 x 3 µm). Die Asci waren noch
komplett voll; die wenigen Ausnahmen, die ich gesehen habe, können auch ein
Resultat des Quetschen sein. Jedenfalls bleibt die tatsächliche Sporengröße
weiterhin rätselhaft. Dass es sich hier um ein Exemplar der Gattung Ciboria
handelt, steht für mich weiterhin fest. Nur finde ich absolut nichts, was sich
diesen Sporengrößen zuordnen ließe.
Nehmen wir mal diese ominöse Ciboria acicola Kirschstein, die ja vom Substrat
her passen würde, von der man aber nicht eine einzige vernünftige Beschreibung
finden kann. Insofern muss man sich also auf Kirschsteins Typusbeschreibung und
die dort angegeben Sporengröße von 8-10 x 3-4 µm verlassen. Sollte es sich
hierbei um tote Sporen handeln, wäre der aktuelle Fund raus. Hat er vital
gemessen, wäre es zumindest möglich, dass die Sporen reif deutlich länger und
breiter wären. Aber der Konjunktiv nutzt einem natürlich nichts. Und weiter
reifen wird der Fruchtkörper ja jetzt auch nicht mehr. Am besten: Nochmal
finden;-)"
Es bleibt also ein unsicherer
Kiefernnadel-Stromabecherling (Ciboria cf. acicola):
Dann ein Helmling, den ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht so recht kannte...
Fundnummer: 2016-05-25-1055
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an einem Stück vermutlich Rinde im feuchten Moos
Fundzeit: 25.05.2016
Wuchsform: paarweise
Hutform: konvex,
leichter Buckel
Huthaut: grau,
nach außen hin heller werdend, Lamellen
durchscheinend, glatt, glänzend
Hygrophanität: nicht festegestellt
Hutrand: jung kantig, alt ausgefranst
Lamellen: weiß, bogenförmig, mit Zwischenlamellen, weit entfernt stehend
Lamellenschneiden: bewimpert
Lamellen - Stielübergang: gerade angewachsen, leicht herablaufend
Stiel: weiß, bereift
auf ganzer Länge
Stielbasis: ohne Besonderheiten
Fleisch: ohne Besonderheiten
Größe: Hutdurchmesser ca. 0,2 cm, Stiellänge 2 cm,
Stieldurchmesser ca. 0,4 mm
Sporenpulverfarbe: nicht getestet
Geruch: nicht wahrnehmbar
Geschmack: nicht probiert
Matthias half schnell - das ist der
Bogenblättrige
Helmling (Mycena speirea):
Der nächste war hübsch, deshalb hab ich den auch mal fotografiert.
Fundnummer: 2016-05-25-1236
Geruch: stark pilzig und leicht fruchtig
Der ganz normale
Violette Rötelritterling (Lepista nuda):
Fundnummer: 2016-05-25-1321
Ein Tintling...
Stielbereifung: ja
Sporenpulverfarbe: schwarz
Mikrodaten:
Kaulozystiden:
keine vorhanden
Sporen:
mitraförmig
(6) 6.7 - 8.3 (8.5) x (4.1) 4.4 - 5.5 (6) µm
Q = (1.3) 1.4 - 1.7 (1.9) ; N = 40
V = (59) 67 - 127 (162) µm³
Me = 7.6 x 5 µm ; Qe = 1.5 ; Ve = 99 µm³
Mit dem Unterscheidungsmerkmal "mitraförmige Sporen in der Überzahl" um
saccharinus von micaceus zu unterscheiden komme ich nicht klar, denn der
Übergang von mitraförmig auf nicht mitraförmig ist schwimmend. Eine Abgrenzung
wann eine Spore noch mitraförmig ist und wann nicht, quasi gar nicht möglich.
Somit verwende ich dieses Unterscheidungsmerkmal nicht.
Ich verwende in der Regel den Schlüssel von Matthias den er mir immer wieder
sagen muss weil ich ihn jedes mal auf's neue vergesse ;-) - gell:
1 Sporen nicht mitraförmig -> truncatus
1* Sporen mitraförmig -> 2
2 Kaulos vorhanden -> micaceus
2* Kaulos nicht vorhanden -> saccharinus
Das ist der Überzuckerte Tintling (Coprinellus saccharinus):
Der nächste war ein optischer Leckerbissen...
Fundnummer: 2016-05-25-1339
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, direkt an Nadelholzstumpf (wahrscheinlich Fichte)
Fundzeit: 25.05.2016
Wuchsform: gesellig, teilweise fast büschelig
Hutform: jung
stumpfkegelig, dann aufschirmend, dann nach
oben gebogen mit Buckel
Huthaut: Zentrum olivgrün, alt bräunlich und auch blau, nach außen hin heller
werdend, Lamellen durchscheinend
Hygrophanität: nicht
festgestellt
Hutrand: im Alter hellblau bis blauschwarz
Lamellen: weiß, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden: beflockt
Lamellen - Hutübergang: frei bis angeheftet
Stiel: grau bis braun, stark bereift, Spitze rinnig bereift, hohl
Stielbasis: wurzelnd, myzelfilzig
Fleisch: ohne Besonderheiten
Größe: Hutdurchmesser ca. 5-12 mm, Stiellänge
ca. 4-7 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
Sporenpulverfarbe: nicht getestet
Geruch: nitrös
Geschmack: nicht probiert
Der Geschmückte Helming (Mycena
amicta)...
Schaut Euch diese Blautöne an!
Schaut Euch den blauen
Hutrand an:
Dieser war richtig schön
blau:
Zum Spaß nahm ich mal die Sporen auf:
(6.3) 7.1 - 8.3 (8.6) x (4) 4.3 - 4.8 (5.3) µm
Q = (1.5) 1.55 - 1.8 (1.9) ; N = 57
V = (53) 71 - 98 (123) µm³
Me = 7.7 x 4.5 µm ; Qe = 1.7 ; Ve = 83 µm³
Fundnummer: 2016-05-25-1401
Auch hübsch - die Hasenpfote (Coprinopsis
lagopus):
Fundnummer: 2016-05-25-1406
Am gleichen Standort wie 2015 - der
Graubraune Dachpilz (Pluteus cinereofuscus):
Fundnummer: 2016-05-25-1413
Makrodaten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an unbekanntem sehr durchfeuchtetem Totholz auf
Grünabfallhaufen im Wald
Fundzeit: 25.05.2016
Wuchsform: gesellig
Scheibenfarbe: orange
Borstenfarbe: dunkelbraun
Größe: Durchmesser 3-4 mm
Mikrodaten:
Haare:
Wurzeln verzweigt
314.8 - 1101.06 x (26.6) 26.64 - 35
µm
Q = (11.8) 11.82 - 32.08 (32.1) ; N = 5
Me = 556.5 x 32.2 µm ; Qe = 17
Asci:
8-sporig
(16.7) 17.5 - 21 (21.7) µm
N = 14
Me = 19.1 µm
Sporen:
leider noch unreif, aber wohl punktiert gewarzt.
Keine freien Sporen gefunden – deshalb Messung der Sporen
in den Asci:
(17.8) 18.3 - 19.8 (20.4) x (10.6) 10.9 - 12.4 (13) µm
Q = (1.5) 1.55 - 1.75 (1.8) ; N = 20
V = (1079) 1178 - 1568 (1794) µm³
Me = 19 x 11.8 µm ; Qe = 1.6 ; Ve = 1393 µm³
Das ist der Bewimperte Schildborstling (Scutellinia crinita):
Und kurz vor Ende noch ein hübscher Standard:
Fundnummer: 2016-05-25-1510
Ein Ohrlöffelstacheling (Auriscalpium
vulgare):
Den Abschluss macht heute...
Fundnummer:
2016-05-25-1522
Fundort: ca.
550 müNN. ca. N50, O12, im Sphagnum
im sumpfartigen Gelände
Fundzeit: 25.05.2016
Wuchsform: gesellig
Hutform: abgeflacht,
mit deutlichem zitzen-artigem Buckel
Huthaut: braun, nach
außen hin heller werdend, glatt, Lamellen durchscheinend
Hutrand: alt nach oben gebogen
Hygrophanität: nicht getestet
Lamellen: creme, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln, queradrig verbunden
Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
Lamellen-Stielübergang: frei, aber auch ausgebuchtet
angewachsen und herablaufend
Fleisch: brüchig
Stiel: grau, unten dunkelbraun, hohl, glatt, sehr
zerbrechlich
Stielbasis: normal
Größe: Hutdurchmesser 1-1,3 cm, Stiellänge 5-7 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5
mm
Sporenpulverfarbe: weiß
Geruch: stark mehlig
Geschmack: nicht probiert
Das Sumpf-Graublatt (Sphagnurus paluster):
Sporendaten:
fein gewarzt
(5.9) 6.1 - 7.6 (8.7) x (3.5) 3.8 - 4.4 (4.8) µm
Q = (1.4) 1.5 - 1.9 (2) ; N = 54
V = (39) 48 - 75 (106) µm³
Me = 6.9 x 4.1 µm ; Qe = 1.7 ; Ve = 62 µm³
Das war's für heute....
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