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18.10.2015: Leider ohne Kamera....
Liebe Schwammer-Freunde,
heute war ich ohne (richtige) Kamera einfach mal so in einem Park unterwegs.
Und das war echt dumm von mir denn die Artenvielfalt dort war grandios.
Seht Euch an was ich alles gefunden habe. Sorry für die sehr schlechten
Bilder...
Und los geht's...
Der erste war ein Täubling:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
auf
Wiese, bei Ahorn,
Hainbuche, Rot- oder Weißdorn
Fundzeit: 18.10.2015
Wuchsform:
einzeln
Hutform: konvex, minimal vertieft
Huthaut-Konsitenz:
glatt,
schleimig wenn feucht
Huthaut-Farbe: weinrot,
hellfleckig, Zentrum oliverötlich
Huthaut-Abziehbarkeit: 1/2 abziehbar
Fleischfarbe unter Huthaut:
creme
Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung: keine Fraßsstellen
Hutrand:
leicht
gerieft
Lamellen:
creme,
Queradern, dicht
stehend, mit Zwischenlamellen, mit
Y-Gabeln
Lamellensprödigkeit:
mittelspröde
Lamellenschneiden: normal
Lamellen-Hutübergang:
gerade angewachsen
Stiel:
creme,
dick, wattig ausgestopft
Stielbasis:
rund
Fleisch:
weiß
Größe: Hutdurchmesser 7 cm; Stiellänge
5 cm, Stieldurchmesser 20 mm
Sporenpulverfarbe: nicht getestet
Geruch:
leicht obstartig
Geschmack:
mild (auch nach längerem Kauen)
Mit diesen Makrodaten kommt
eigentlich nur der Hainbuchen-Täubling (Russula carpini)
in Frage.
Wegen der Unsicherheit mikroskopiere ich mal die Sporen:
Sporen:
(8.1) 8.5 - 9.7 (10.8) x (7.4) 7.6 - 8.5 (9.2) µm
Q = (1) 1.1 - 1.18 (1.2) ; N = 43
Me = 9.1 x 8.1 µm ;
Qe = 1.1
Apikulus:
1.75 - 2.1 x 1 - 1.3 µm
Q = 1.6 - 2.1 ; N = 6
Me = 1.9 x 1.1 µm ; Qe = 1.8
Warzen:
Babyschnullerförmig bis
dornig
(0.5) 0.6 - 1.1 (1.3) µm
N = 62
Me = 0.8 µm
Ornament:
Isoliert, selten ein Dopplung --> das ist
Typ A3
Ganz klar: Der Hainbuchen-Täubling (Russula carpini):
Dann unter einem
Knallerbsenstrauch ein Kartoffelbovist.
evtl. der Leopardenfell-Hartbovist (Scleroderma
areolatum):
Nahe einer Fichte, unter dem gleichen Knallerbsenstrauch ein
Fichten-Reizker (Lactarius deterrimus).
Dieser hatte einen Frostschaden und sah lustig aus:
Bei einer Birke fand ich diesen Pilz. Das dürfte ein
Gemeiner Waldfreund-Rübling (Gymnopus dryophilus) sein.
Geruch war neutral.
Ebenfalls bei einer Birke dann ein Spitzenfund.
Einer der besten Speisepilze bei uns: der Seidige Ritterling
(Tricholoma columbetta).
Ich freute mich sehr:
Lecker lecker ging es weiter... Mit dem teuersten
Pilz der Welt.
Echte Knoblauch-Schwindlinge (Mycetinis scorodonius):
Bei Buche: der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita
citrina):
Beim nächsten weiß ich noch nicht mal die Gattung:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
an alten
Nadelholzstumpf
Fundzeit: 18.10.2015
Wuchsform:
paarweise
Hutform: konvex
Huthaut:
rotbraun,
Lamellen durchscheinend
Hygrophanität: nicht festgestellt
Hutrand: kantig
Lamellen: braun
Lamellenschneiden: normal
Lamellen- Hutübergang: gerade angewachsen
Fleisch:
rotbraun
Stiel:
rotbraun, befasert und bereift,
verdreht
Stielbasis: normal
Größe:
Hutdurchmesser ca. 1 cm; Stiellänge 4-5 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
Sporenpulverfarbe: nicht getestet
Geruch:
neutral
Geschmack:
nicht probiert
Vielleicht ein Gemeiner Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea)
- könnte aber
auch ein Kahlkopf (Psilocybe spec.) sein.
An dem gleichen
Nadelholzstumpf noch ein
unbekannter Helmling (Mycena spec.):
Weiter ging es mit
Rötlichen Lacktrichterlingen (Laccaria laccata)
oder ähnlich:
Auf einer Wiese bei Hainbuche gab es dann diese
interessanten Ritterlinge,
Weichritterlinge oder
Samtritterlinge.
Geruch ist mehlig. Diesen werde ich noch genauer untersuchen:
Auch der Gemeiner Rettichhelmling (Mycena pura)
war vertreten:
Dann ein Risspilz der an 2 Stellen auftrat:
Kollektion 1:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, (MTB
Marktredwitz 5938/4),
im Moos bei
verschiedenen
Laubbäumen (Buche, Weide, Ahorn etc.)
Fundzeit: 18.10.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform: abgeflacht,
mit Buckel
Huthaut:
rotbraun, nach außen heller werdend, radialfaserig
Hygrophanität: nicht festgestellt
Hutrand: minimal
behangen
Lamellen:
beige,
mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
Lamellen- Hutübergang: leicht ausgebuchtet
angewachsen, nicht herablaufend
Stiel: hellbraun,
unten weiß, längsfaserig
Stielbereifung:
oben bereift,
Bereifung nimmt nach unten ab
Stielbasis:
knollig, weiß
Fleisch:
creme, faserig
Größe: Hutdurchmesser 2-4 cm,
Stiellänge 4-6 cm, Stieldurchmesser ca. 4 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
spermatisch
Geschmack: nicht probiert
Diese gingen wie immer an Ditte zur Untersuchung.
Sie fand heraus:
"...eure fuscidula und die eine, die auf den
Fotos nicht aussieht wie eine Inocybe, ist Inocybe flocculosa. Die Fotos von der
einen trügen, denn das zweite Foto ist unscharf, da sieht der Hutrand weißlich
aus und der Hut selbst glatt, aber bei dem Foto, wo man die Hüte von nahe sieht,
erkennt man, dass der Hut nicht glatt ist, und das steht ja auch in der
Beschreibung. Ich denke, dass man hier einen der Fälle hat, wo die Fotos trügen!
Die Mikros passen bei beiden Kollektionen wunderbar zu flocculosa. ...."
"...Hier noch ein Foto von einer Zystide von
flocculosa. Typisch sind diese langen engen Hälse, deutliche Reaktion mit KOH
und oft auch leichte Wellung. Die Hälse laufen oben sehr oft fast oder
ganzzusammen. Bei fuscidula sind die Hälse oben oft recht weit, die Reakltion
ist weniger stark, die Zystiden sind insgesamt bauchiger."
Ich darf also präsentieren: Flockiger Risspilz (Inocybe
flocculosa):
Kollektion 2 davon:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, (MTB
Marktredwitz 5938/4),
im Moos bei
verschiedenen
Laubbäumen (Buche,
Birke etc.)
Fundzeit: 18.10.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform: abgeflacht,
mit leichtem Buckel
Huthaut:
rotbraun, radialfaserig,
etwas geschuppt
Hygrophanität: nicht festgestellt
Hutrand: normal,
älter nach oben gebogen
Lamellen:
creme, mit
Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
minimal gezackt
Lamellen- Hutübergang: ausgebuchtet
angewachsen, nicht herablaufend
Stiel:
creme, längsfaserig
Stielbereifung:
oben bereift,
Bereifung nimmt nach unten ab
Stielbasis:
knollig, weiß
Fleisch:
creme, faserig
Größe: Hutdurchmesser 2-4 cm,
Stiellänge 4-7 cm, Stieldurchmesser ca. 5 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
spermatisch
Geschmack: nicht probiert
Auch das ist der
Flockige Risspilz (Inocybe flocculosa):
Im Moos bei Buche gab es einen schleimigen
Gesellen: Der Natternstielige Schleimkopf (Cortinarius
trivialis):
Ein weiterer
Cortinarius der aber vorerst unbekannt bleibt:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei
verschiedenen
Laubbäumen (Buche, Weide, Ahorn etc.)
Fundzeit: 18.10.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform: abgeflacht mit leichtem Buckel,
randseitig eingerissen
Huthaut:
rotbraun, nach außen
hin heller werdend, glatt,
Lamellen durchscheinend
Hygrophanität: ja
Hutrand:
eingerissen
Lamellen:
rotbraun, mit
Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
ohne Besonderheiten
Lamellen - Hutübergang:
ausgebuchtet angewachsen
Stiel:
rotbraun, etwas befasert,
mit Ring,
längsfaserig
Stielbasis:
rund
Fleisch:
rotbraun
Größe: Hutdurchmesser ca. 1,5-3
cm; Stiellänge ca. 4-6 cm, Stieldurchmesser ca. 3-4 mm
Sporenpulverfarbe: nicht getestet
Geruch:
neutral
Geschmack:
nicht probiert
Unbekannter Schleierling (Cortinarius spec.):
Und man glaubt es
kaum - mitten im Park eine Krause Glucke (Sparassis
crispa):
Aber auch der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma
fasciculare) war vertreten:
Sowie der Falsche Pfifferling (Hygrophoropsis
aurantiaca):
Weiter ging's mit dem Starkriechenden
Körnchenschirmling (Cystoderma carcharias):
Fast vor ende der Tour noch
ein Horngrauer Rübling (Rhodocollybia butyracea):
Und ein Goldröhrling (Suillus grevillei):
Dan Abschluss machten
vermutliche Glimmer-Tintlinge (Coprinellus micaceus): Das war's für heute....
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