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13.09.2
015: Auf Magerrasen unterwegs
Liebe Schwammer-Freunde,
heute dürft Ihr mich begleiten auf einer Runde auf einem Magerrasen.
Sowohl Standard-Arten zeigten sich, als auch einige seltenere Gesellen.
Viel Spaß - und los geht's...

Fund Nummer 1 - der Gesäte Tintling (Coprinellus disseminatus) in voller Pracht:

Etwas älter:

Und noch etwas älter:

Ein Wiesen-Stäubling (Lycoperdon pratense):

Der nächste war mir nicht ganz klar...

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an unbekannten Baumstumpf - vermutlich Laubholz.
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
einzeln
Oberfläche:
samtig, rotbraun bis creme
Fleisch:
gummiartig, beige, stark schwärzend bei Berührung und auch im Schnitt
Größe:
14 cm breit
Geruch:
Bei frischem Anschnitt fruchtig, dann muffig
Geschmack:
nicht probiert

Und das kann nur ein junger Riesenporling (Meripilus giganteus) sein.
Ein frecher Krabbler lief mitten durch's Bild ;-)

Hier sieht man schön das Schwärzen:

Dann ein interessanter Risspilz:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen bei Laubbäumen
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
3 Stück beieinander
Hutform:

jung glockig, älter mit Buckel
Huthaut:
rotbraun, radialfaserig
Hygrophanität:
nein
Hutrand:
eingerollt
Lamellen:
grau bis rötlich braun, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln
Lamellenschneiden:
weiß bewimpert
Lamellen- Stielübergang:

ausgebuchtet angewachsen, etwas herablaufend
Stiel:

längsfaserig, oben weiß, dann rotbraun, unten weiß, mit winzigen Schüppchen besetzt
Stielbasis:
leicht verdickt
Fleisch:
cremeweiß, Stielbasis heller, faserig, fest
Größe:
Hutdurchmesser 3-4 cm; Stiellänge 7 cm, Stieldurchmesser ca. 7 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone 181
Geruch:
spermatisch
Geschmack:
nicht probiert

Ditte schrieb:

"Hallo Dieter und wen es interessiert, in diesem Fall hat der optische Eindruck getrogen, sowohl was die Größe der Fruchtkörper angeht (du hast keine Größe angegeben) als auch, was die Stielbereifung betrifft - vor allem auf dem Bild, wo die Stielbereifung in der Tat so grob wie bei einer Inocybe aus der Inosperma-Gruppe aussieht. Denn es handelt sich nicht um eine Inocybe aus der Inosperma-Gruppe, also auch nicht um perlata, sondern um Inocybe fuscidula var. bisporigera, also eine Art mit großen Sporen bis ca. 14 µm. Sie ist nicht eben häufig. Der Hut, den man sieht, ist ungewöhnlich glatt und glänzend, aber die Mikros passen gut. Vielleicht lasse ich sie sequenzieren.
Zur anderen Inocybe melde ich mich, sobald ich sie angeschaut habe.
Bitte, Dieter, schreib mir Fundort und MTB, die stehen nicht dabei...
Herzliche Abendgrüße in die Runde, Ditte"

Ich darf also präsentieren: Der Inocybe fuscidula var. bisporigera:

Der nächste - ein Ritterling - auch das erste mal dieses Jahr zu sehen...

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen bei Laubbäumen
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:

ausgebreitet mit Buckel, wellig
Huthaut:
radialfaserig, geschuppt, grau auf weiß
Hygrophanität:
nein
Hutrand:
kantig
Lamellen:
weiß, gilbend, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln
Lamellenschneiden:
gesägt
Lamellen- Stielübergang:

ausgebuchtet angewachsen
Stiel:

weiß, mit braunen Fasern
Stielbasis:
rund
Fleisch:
fest, weiß
Größe:
Hutdurchmesser ca. 6 cm, Stiellänge ca. 5 cm, Stieldurchmesser ca. 8 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
mehlig
Geschmack:
nicht getestet

und das ist der Gilbende Erdritterling (Tricholoma scalpturatum):

Und ein Täubling war natürlich auch hier...

Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, neben Winter-Linde (Tilia cordata).
Fundzeit: 13.09.2015
Wuchsform: gesellig
Hutform:
jung kugelig, älter flach, in der Mitte vertieft, trichterförmig
Huthaut-Konsitenz:
glatt, jung etwas glänzend, klebrig wenn feucht
Huthaut-Farbe:
Zentrum braun bis beige nach außen hin heller (ocker) werdend
Huthaut-Abziehbarkeit: 2/3 abziehbar
Fleischfarbe unter Huthaut: creme
Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung: keine Fraßstellen
Hutrand: gerieft
Lamellen:
creme, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln, mit Queradern
Lamellensprödigkeit: spröde
Lamellenschneiden: normal

Lamellen-Stielübergang:
gerade angewachsen, etwas herablaufend

Stiel: weiß, innen gekammert und ganz hohl, zusammendrückbar
Stielbasis: normal rund
Fleisch: weiß, nirgends verfärbend
Größe: Hutdurchmesser 4-8 cm; Stiellänge 3-7 cm, Stieldurchmesser 15 mm
Sporenpulverfarbe: Pantone 7402 - das ist IIIa und IIIb nach Romagnesi
Geruch: etwas fruchtig
Geschmack: mild, auch nach längerem Kauen

Als ich noch dachte dass man insignis und pectinatoides anhand des Sporenornament unterscheiden kann, habe ich diesen Pilz mikroskopiert.
Das kam heraus:

Die Warzen sind selten isoliert, mit einigen Verbindungen.
Das ist B nach Woo, und das passt wie ich später erfuhr zu insignis und pectinatoides.
Ebenso erfuhr ich aber dass die Angebe dass pectinatoides auch fruchtig riechen kann falsch ist.
.

Anhand des Sporenpulvers, des Geruches und des Geschmacks also eindeutig der Milde Kamm-Täubling (Russula insignis):

Schleierlinge gab es einige... hier der erste:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, neben Winter-Linde
(Tilia cordata).
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:

jung glockig, älter mit Buckel
Huthaut:
rehbraun, glatt, radialfaserig
Hygrophanität:
nein

Hutrand:
stark braun bewimpert
Lamellen:
braun, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
normal

Lamellen- Stielübergang:

ausgebuchtet angewaschen

Fleisch:
rosacremefarben
Stiel:
rosabraun
, braun befasert, längsfaserig
Stielbasis:

rund
Größe:

Hutdurchmesser ca. 1-3 cm; Stiellänge 4-7 cm, Stieldurchmesser 6 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone 174
Geruch:
neutral
Geschmack:
nicht probiert

Ja ohne Mikroskop natürlich nichts zu machen.
Bis zur näheren Untersuchen erst mal ein unbekannter Schleierling (Cortinarius spec.):

Beim nächsten jedoch könnte Ihr mir schon mal einen Tipp geben was das sein kann.
Wirklich ein toller Pilz...

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, neben Hecken und Winter-Linde
(Tilia cordata).
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:

kugelig
Huthaut:
braun, außen gelb-creme, glatt
Hygrophanität:
nein

Hutrand:
eingerollt, mit weißer Cortina
Lamellen:
rosa
Lamellenschneiden:
normal

Lamellen- Stielübergang:

schwer zu sagen

Stiel:
dick, cremeweiß
, braun befasert, weiße wattige Cortina
Stielbasis:

spitz
Fleisch:

weiß mit violett-Stich, sehr fest
Größe:
Hutdurchmesser ca. 3-6 cm; Stiellänge 2-4 cm, Stieldurchmesser ca. 20 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
minimal fruchtig, sonst neutral
Geschmack:
nicht probiert

Unbekannter Schleierling (Cortinarius spec.):

Dann ein wunderschöner Fund!
Eine wunderschöne Gruppe von Papageiensaftlingen (Gliophorus psittacinus).
Schaut sie Euch an - die sind echt toll:

Der nächste ist ein Helmling:

Fundort:

ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, neben Hainbuche
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:

stumpfkegelig
Huthaut:
schwarzbraun
Hygrophanität:
nicht festgestellt
Hutrand:
gerieft
Lamellen:
dunkelgrau, keine Queradern, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:

weiß

Lamellen- Stielübergang:

nicht erkennbar

Fleisch:
zerbrechlich
Stiel:
schwarzbraun, hohl, bereift
Stielbasis:

befilzt, weiß
Größe:

Hutdurchmesser ca. 0,5-1 cm; Stiellänge ca. 4-6 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
fruchtig
Geschmack:
nicht probiert

Ich musste ihn mikroskopisch bestimmen (siehe unten)

Das ist der Graublättriger Helmling (Mycena aetites):

HDS:

Der Pilz zeigte die Cheilos und Pleuros nur spärlich und untypisch:


Basidien:

Aber die Kaulozystiden entlarvten ihn:

Sporen:

Ergebnisse Sporen:
7.4 - 8 x 4.4 - 4.86 µm
Q = 1.6 - 1.78 ; N = 9

Me = 7.6 x 4.6 µm ; Qe = 1.6

Die nächsten Kandidaten - eventuell die Rötlichen Lacktrichterlinge (Laccaria laccata):

Und noch was für die Pfanne:

Fundnummer: 2015-09-13-1502

Morphologische Daten:

Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen
Fundzeit: 13.09.2015
Wuchsform: einzeln
Hutform:
halbrund
Huthaut: creme, gelblich haarfaserig, keine Verfärbung auf Druck oder Kratzen
Hygrophanität: nein
Hutrand: behangen, Huthaut steht weit über Lamellen über
Lamellen: rosa
, viele Zwischenlamellen, Y-Gabeln vor allem in Stielnähe
Lamellenschneiden: normal

Lamellen- Stielübergang:
frei

Stiel: weiß
, schwach ausgebildete Ringzone, über Ringzone rosa überhaucht, unter Ringzone weiß und befasert
Stielbasis:
rund
Fleisch:
weiß, minimal rötend
Größe: Hutdurchmesser ca. 8 cm; Stiellänge 9 cm, Stieldurchmesser 15 mm
Sporenpulverfarbe: nicht getestet
Geruch: nach Anis
Geschmack: nicht probiert

Mikroskopische Daten:

Sporen:
Keimporus nicht sichtbar, apikal verjüngt, dickwandig, Sporenwand apikal etwas verdünnt, ovoid (eiförmig)
(6.5) 6.7 - 7.7 (8.3) x (4.1) 4.2 - 4.8 (5.2) µm
Q = (1.4) 1.5 - 1.7 (1.9) ; N = 77
V = (60) 66 - 86 (104) µm³
Me = 7.2 x 4.5 µm ; Qe = 1.6 ; Ve = 76 µm³

Basidolen:
basal vielfach septiert
(19.9) 19.94 - 24.7 x 5.4 - 7 µm
Q = 2.9 - 4.6 ; N = 5
Me = 22.6 x 6 µm ; Qe = 3.8

Basidien:
2 bis 4-sporig
(19.7) 20.5 - 26.1 (26.6) x (6.8) 7.4 - 8.2 (8.5) µm
Q = (2.3) 3 - 3.4 (3.6) ; N = 6
Me = 23.7 x 7.7 µm ; Qe = 3.1

Cheilozystiden:
fehlend



Schlüsselung Gröger Band II – Seite 97:
Gruppenschlüssel A > A* > B > B* > C > C* > D > Teilschlüssel a, S. 100 > 1 > 1b > 3 > 3b > 6b > 7 > 8a > Gemeiner Wiesenchampignon (Agaricus campestris)

Also ein Wiesenchampignon (Agaricus campestris):


Der nächste war ein Milchling - der noch nicht eindeutig bestimmt ist...

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen im Moos, bei verschiedenen Laubbäumen.
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
paarweise
Hutform:

Flach, in der Mitte vertieft und mit Buckel
Huthaut:
glatt, fuchsig rot im Zentrum, nach außen hin heller werdend
Hygrophanität:
nein

Hutrand:
eingebogen, fast eingerollt
Lamellen:

beige, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
glatt, ohne Besonderheiten
Lamellen- Stielübergang:

am Stiel leicht herablaufend
Fleisch:

Stielfleisch orangecreme
Stiel:

rosaorange, bereift, wattig ausgestopft
Stielbasis:
rund
Milch:
weiß, mild
Milch Taschentuchtest:
weiß bleibend
Größe:
Hutdurchmesser 4 cm, Stiellänge 5 cm, Stieldurchmesser ca. 1 cm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
neutral, etwas pilzig
Geschmack:
mild

Vielleicht der Braunrote Milchling (Lactarius badiosanguineus) - oder was meint Ihr?
Muss eben noch mikroskopiert werden:

Und wieder ein unbekannter Schleierling:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei verschiedenen Laubbäumen.
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
paarweise
Hutform:

glockig, alt mit Buckel
Huthaut:
dunkelbraun bis hellbraun, glatt, radialfaserig
Hygrophanität:
nicht festellbar

Hutrand:
alt nach oben gerollt, jung mit Spinnwebenartiger zimtbrauner Cortina
Lamellen:
hellbraun, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
minimal gezahnt

Lamellen- Stielübergang:

nicht erkennbar

Stiel:
braun mit Lilaton
, befasert, längsfaserig, fest
Stielbasis:

rund
Fleisch:

rosacremefarben
Größe:
Hutdurchmesser ca. 1-3 cm; Stiellänge 4-7 cm, Stieldurchmesser 6 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone 181
Geruch:
vergessen zu testen
Geschmack:
nicht probiert

Noch unbestimmter Schleierling (Cortinarius spec.):

Der nächste - ein Standard-Pilz - aber die waren so schön - da hab ich mal ein paar Bilder gemacht.
Der Tränende Saumpilz (Lacrymaria lacrymabunda):

Dan mal was rundes.
Der Bleigraue Zwergbovist (Bovista blumbea):

Und noch ein noch unbestimmter Schleierling (Cortinarius spec.):

Und wieder ein Helmling...

Fundort:

ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, neben verschiedenen Laubbäumen
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:

stumpfkegelig bis glockig
Huthaut:
grau
Hygrophanität:
nicht festgestellt
Hutrand:
gerieft
Lamellen:
grau, mit Queradern, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:

normal

Lamellen - Stielübergang:

nicht erkennbar

Fleisch:
zerbrechlich
Stiel:
grau, hohl, bereift
Stielbasis:

normal
Größe:

Hutdurchmesser ca. 0,5-1 cm; Stiellänge ca. 4-7 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
fruchtig
Geschmack:
nicht probiert

Diesen musste ich mikroskopisch bestimmen (siehe unten).
Und es ist der
Graue Nitrathelmling (Mycena leptocephala):

Pleuros & Cheilos ließen sich nicht auseinander halten:

Doch die Kaulos entlarvten ihn:

Ergebnisse Sporen:
6.7 - 7.8 x 4.1 - 5.38 µm
Q = 1.44 - 1.7 ; N = 9
Me = 7.3 x 4.7 µm ; Qe = 1.6

Beim nächsten hoffe ich schon mal auf Eure Tipps:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei verschiedenen Laubbäumen.
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:

Helm-förmig
Huthaut:
leicht klebrig, beige
Hygrophanität:
nein

Hutrand:
kantig
Lamellen:
beige, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
wellig
Lamellen- Stielübergang:

gerade angewachsen (minimal ausgebuchtet)
Stiel:
beige, befasert, längsfaserig
Stielbasis:

deutlich spitz, Spitze ist bräunlich
Fleisch:

beige
Größe:
Hutdurchmesser ca. 1,5-3 cm; Stiellänge 4-6 cm, Stieldurchmesser ca. 8 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
nach Heu, eigenartig (nicht nach Rettich!)
Geschmack:
nicht probiert

Was könnte das nur für ein Fälbling (Hebeloma spec.) sein?

OK, der muss natürlich auch mal fotografiert werden:
Blaustieliger Heftelnabeling (Rickenella swartzii):

Der nächste war der Pilz der Tages.
Hunderte Exemplare - überall. Gebänderter Hainbuchenmilchling (Lactarius circellatus):

Weiter ging's...

Fundort:

ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, neben verschiedenen Laubbäumen
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
paarweise
Hutform:

abgeflacht mit buckel
Huthaut:
dunkelbraun, Lamellen am Rand durchscheinend
Hygrophanität:
ja

Hutrand:
kantig
Lamellen:
grau mit rosa Flecken, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:

normal

Lamellen - Stielübergang:

ausgebuchtet angewachsen
Fleisch:
zerbrechlich
Stiel:
grau, innen voll, innen cremefarben
Stielbasis:
normal
Größe:

Hutdurchmesser ca. 3 cm; Stiellänge ca. 5 cm, Stieldurchmesser ca. 4 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone 1605
Geruch:
deutlich mehlig
Geschmack:
nicht probiert

Vermutlich ein Seidiger Rötling (Entoloma sericeum):

Und dann ein Risspilz - der interessanteste heute:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, (MTB Marktredwitz 5938/4), auf Rasen bei Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna)
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
gesellig, tief im Boden steckend
Hutform:

jung glockig, älter mit Buckel
Huthaut:
Zentrum rotbraun, nach außen hin heller werdend, mit rosa schimmer, radialfaserig, sehr behaart
Hygrophanität:
nein
Hutrand:
teilweise eingerollt, teilweise kantig
Lamellen:
creme, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
weiß bewimpert, gesägt
Lamellen- Stielübergang:

ausgebuchtet angewachsen, fast frei
Stiel:
längsfaserig, weiß, voll, deutlich rosa überhaucht
Stielbasis:
rund, rosafleckig, ohne Knolle
Fleisch:
weiß, nach unten deutlich rosa werdend, faserig, fest
Größe:
Hutdurchmesser 3-7 cm; Stiellänge 6-10 cm, Stieldurchmesser ca. 6-10 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone 168
Geruch:
spermatisch
Geschmack:
nicht probiert

Ditte schrieb:
"Es handelt sich, wie ich nach dem Foto ohnehin dachte, um eine Inocybe aus der Untergattung Inosperma, also eine Art ohne metuloide Zystiden. Ich hätte die rein nach dem Foto in die Gruppe um Inocybe adaequata gesteckt, die Sporen würden passen, aber dagegen spricht zunächst der Geruch. Bist du sicher, Dieter, dass der spermatisch war? Nicht fruchtig-süßlich?
Wenn der Geruch wirklich spermatisch war, kann es nicht adaequata und Co sein. Aber dann wird's schwierig...."


Meine Antwort: "Ja, 100% sicher spermatisch, nicht fruchtig-süßlich."

Ditte:
"Gut, dann wirds spannend und ich muss von der im Winter eine richtige ordentliche Tafel mit Mikrozeichnungen machen und mir die Erstbeschreibungen der inzwischen in die Synonymie gefallenen in Frage kommenden Arten anschauen. Die Kollektion ist also interessant, und ich werde sie zudem sequenzieren lassen.
Gut gemacht, Dieter, schöne Doku und schöne Fotos! Herzliche Grüße, Ditte"

Das freut mich natürlich ;-)

Ditte fand heraus dass es sich um einen Weinroten Risspilz (Inocybe adaequata) handelt:

Aller guten Dinge sind 3...

Ein zweiter hochinteressanter Risspilz:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, (MTB Marktredwitz 5938/4), auf Rasen bei Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna) und Hecke aus Hainbuche
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
einzeln
Hutform:

abgeflacht mit Buckel
Huthaut:
orangegelb, nach außen hin heller werdend, radialfaserig
Hygrophanität:
nein
Hutrand:
kantig
Lamellen:
ocker, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
bewimpert
Lamellen- Stielübergang:

frei
Stiel:
längsfaserig, gelblich weiß, voll, fest, bereift
Stielbasis:
mit Knolle, weiß
Fleisch:
creme, faserig, fest
Größe:
Hutdurchmesser 4 cm; Stiellänge 10 cm, Stieldurchmesser ca. 7 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone 1685
Geruch:
spermatisch
Geschmack:
nicht probiert

Warum ist dieser hochtinteressent?

Ditte schrieb:

"Lieber Dieter, liebe Alle,
ich habe diesen Risspilz untersucht, und ich kann einstweilen nur sagen, dass das eine Art ist, die wir gerade beschreiben.
Sobald das dann mal veröffentlicht ist, werde ich darauf zurückkommen - falls ich es nicht vergesse....
Schöner Fund! Die zwei Fruchtkörper, die Matthias fotografiert hat, habt ihr nicht mehr?
Herzlich, Ditte "

Wir sind also gespannt was hier raus kommt bei diesem tollen unbekannten Risspilz (Inocybe spec.):


Dieses Bild hier stammt von Matthias, gleiche Stelle, eine Woche später:

Der Vollständigkeit halber: Sehr wahrscheinlich Glimmertintlinge (Coprinellus micaceus):

dann...

Fundort:

ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen.
Fundzeit:
13.09.2015
Wuchsform:
paarweise
Hutform:

halbrund
Huthaut:
gelb, teilweise geschuppt
Hygrophanität:
nein

Hutrand:
weiß behangen
Lamellen:
rosagrau, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden:
gesägt

Lamellen- Stielübergang:

gerade angewachsen (minimal ausgebuchtet)
Stiel:
weiß
, geschuppt, längsfaserig, mit Doppelring, Ring oben gezahnt unten behaart
Stielbasis:

mit Knolle
Fleisch:

weiß
Größe:
Hutdurchmesser ca. 2 cm; Stiellänge 5 cm, Stieldurchmesser ca. 5 mm
Sporenpulverfarbe:
schwarzviolett
Geruch:
neutral
Geschmack:
nicht probiert

Und das sind 2 sehr schöner Exemplare vom Krönchenträuschling (Stropharia coronilla):

Überall gab es natürlich Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).
Und die machen heute den Abschluss:


Ich hoffe Ihr hatte Spaß bei dieser Tour...

Das war's für heute....

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