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04.09.2
015: Im Wald und in der Stadt
Liebe Schwammer-Freunde,
hier nun mein Bericht vom 04.09.2015 - der leider wegen leichten Unwegsamkeiten  entsprechend verzögert kommt.
Keine Sorge, das hole ich alles nach - ich verspreche es.
Also - ich war im Nadelwald. Bei der Heimfahrt aber... ach was rede ich lange - Ihr werdet sehn:

Erster Fund: Natürlich ein (noch nicht vollständig bestimmter) Mooshäubling (Galerina spec.):

Ja, und siehe da, der erste Maronenröhrling (Imleria badia) - der muss natürlich fotografiert werden:

Ein Gummiartiger Baumpilz - noch unbestimmt - Eure Tipps sind willkommen:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an Fichte.
Fundzeit:
04.09.2015
Wuchsform:
einzeln
Oberfläche:
cremeweiß, glänzend, feucht, stark milchend
Milch
:
etwas milchig trüb
Fleisch:

weiß, sehr saftig, weich, nicht verfärbend
Größe:
3 cm breit
Geruch:
muffiger Gummigeruch
Geschmack:
nicht probiert

evtl. ein Saftporling?:

Tja beim nächsten war ich nicht sicher. Ich musste mikroskopieren.
Ergebnis: Es ist der Grünschneidiger Helmling (Mycena viridimarginata).


Mikroskopische Untersuchung (hier nur Cheilozystiden):

Ein paar Meter weiter dann aber sicher (makroskopisch schon erkennbar) der Grünschneidige Helmling (Mycena viridimarginata):

Und natürlich Fichtensteinpilze (Boletus edulis) wie aus dem Bilderbuch:

Sehr schöne Exemplare vom Rosablättrigen Helming (Mycena galericulata):

Der nächste ist noch unklar

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Totholz - Nadelholz
Fundzeit:
04.09.2015
Wuchsform:
paarweise
Hutform:

Halbrund, mit Buckel
Huthaut:
ocker mit rosaton, deutlich braun befasert, Zentrum braun, fühlt sich fettig und wachsartig an, Huthaut ist fast transparent, man kann durch sehen.
Hygrophanität:
nicht festgestellt, aber schon auf Hut sichtbare Flecken

Hutrand:
normal, Lamellen durchscheinend
Lamellen:
weiß mit Rosaton, deutlich rotfleckig, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
Lamellenschneiden:
normal

Lamellen- Hutübergang:

deutlich frei

Fleisch:
creme, feserig
Stiel:
weiß, oben heller, hohl,
minimal befasert
Stielbasis:

normal
Größe:

Hutdurchmesser ca. 5 cm; Stiellänge 5 cm, Stieldurchmesser 5 mm
Sporenpulverfarbe:
es kam nichts heraus
Geruch:
fast neutral
Geschmack:
nicht probiert

Ich vermute hier den Grauen Dachpilz (Pluteus salicinus).
Mikrodaten folgen:

Dann ein "Pilz an Pilz" - und das ist ein Sklerotienrübling (Collybia spec.) an Korallen-Ruine:

Und ein wunderschöner Dachpilz - musste mikroskopisch bestimmt werden (siehe unten)
Es ist der Rehbraune Dachpilz (Pluteus cervinus):

HDS ohne Schnallen:

Optisch - sehr schön anzuschauen - diese "kleinen"...
Die Geselligen Glöckchennabelinge (Xeromphalina campanella):

Ich mag blaue Pilze - leider gibt es ja nicht viele Arten.
Hier ein Blauer - der Blaue Saftporling (Oligoporus caesius):

Der nächste ist unklar:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Gras und Moos im Nadelwald
Fundzeit:
04.09.2015
Wuchsform:
paarweise
Hutform:

fast flach
Huthaut:
graubraun, nach außen hin heller werdend, glatt
Hygrophanität:
nein

Hutrand:
gerieft, gesägt
Lamellen:
weiß, mit Zwischenlamellen, mit deutlichen Queradern, ohne Y-Gabeln
Lamellenschneiden:
bogenförmig

Lamellen- Hutübergang:

stark ausgebuchtet
angewachsen und leicht herablaufend
Fleisch:
grau
Stiel:
grau, hohl, faserig, bereift, nicht rund - deutlich 8er-förmig
Stielbasis:

normal
Größe:

Hutdurchmesser ca. 2 cm; Stiellänge 10 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
fast neutral - leicht nach Rettich
Geschmack:
nicht probiert

Momentan ein unbestimmter Helmling (Mycena spec.):

Ein etwas seltenerer Pilz schloss sich an:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Gras im Nadelwald
Fundzeit:
04.09.2015
Wuchsform:
einzeln
Hutform:

glockig, leichter Buckel
Huthaut:
braun, glatt, klebrig, schleimig
Hygrophanität:
nein

Hutrand:
weiß beflockt
Lamellen:
beige, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
Lamellenschneiden:
leicht bewimpert

Lamellen- Hutübergang:

gerade
angewachsen und leicht herablaufend
Fleisch:
faserig
Stiel:
oben beige unten rotbraum, stark befasert
Stielbasis:

normal
Größe:

Hutdurchmesser ca. 1 cm; Stiellänge 6 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
vergessen zu testen
Geschmack:
nicht probiert

Das ist ein noch unbestimmter Kahlkopf (Psilocybe spec.).
Könnte der behangene sein, aber auch einige andere:

Und wieder mal was für die Pfanne:
Gemeiner Waldfreund-Rübling (Gymnopus dryophilus):

Ebenso unklar war der nächste.

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, zwischen Fichten
Fundzeit:
04.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:

Halbrund, fast glockig
Huthaut:
weiß, grau überhaucht, Zentrum bräunlicher Fleck, fühlt sich fettig und wachsartig an
Hygrophanität:
nein
Hutrand:
normal
Lamellen:
reinweiß, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
Lamellenschneiden:
bewimpert

Lamellen- Hutübergang:

deutlich frei

Fleisch:
weiß, sehr zerbrechlich
Stiel:
weiß, seidig glänzend
Stielbasis:

normal, Basalscheibe vorhanden aber nicht ausgeprägt
Größe:

Hutdurchmesser ca. 1 cm; Stiellänge 5 cm, Stieldurchmesser 0,5 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
nicht getestet
Geschmack:
nicht probiert

Die mikroskopische Untersuchung ergab: Es ist der Rinden-Postament-Helmling (Mycena stylobates):

Hier die Mikrobilder:


Einige Rötliche Lacktrichterling (Laccaria laccata) - die nehme ich immer gern mit:

Tja auch das nächste "Ei" ist unklar:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Nadelwald auf Erde (nicht auf Holz).
Fundzeit:
04.09.2015
Wuchsform:
Einzelexemplar
Fleisch:

gelb
Größe:
Durchmesser ca. 2 mm
Geruch:

unbedeutetnd
Geschmack:
nicht probiert

Matthias meint es könnte evtl. Endogone pisiformis - aber das sehen wir uns später noch an:

Dann der interessanteste Fund des Tages.
Ein Röhrling der uns noch Rätsel aufgibt:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Nadelwald
Fundzeit:
04.09.2015
Wuchsform:
paarweise
Hutform:

halbrund
Huthaut:
braun, narbig
Hutrand:
eingerollt
Röhren:
graugelb, blau in richtung Stiel
Fleisch:
gelblich, rötend, schwach blauend, basis beige, unten schwarzgrau
Stiel:
rot / creme maseriert
Stielbasis:

keulig
Größe:

Hutdurchmesser ca. 3 cm; Stiellänge 6 cm, Stieldurchmesser 15 mm
Sporenpulverfarbe:
nicht getestet
Geruch:
fruchtig
Geschmack:
nicht probiert

Sicher kein Schönfußröhrling (weil eben rötend) - aber was ist es dann?
Unbekannte Röhrlinge:

Ich brach ab und fuhr heim - es war schon spät.
Doch auf der Heimfahrt....
An einem Hang mitten in der Stadt mit ein paar Hainbuchen sah ich Pilze. Hielt sofort an und fand noch eine ganze Menge interessanter Arten:

Zuerst was für die Pfanne:
Grubiger Wurzelrübling (Xerula radicata)
:

Die typische "Wurzel":

Auch sehr junge Exemplare:

Tintlinge (Coprinus spec.) - noch unbestimmt:

Netzstieliger Hexenröhrling (Suillellus luridus) - lecker lecker:

Schaut Euch das mal an:

Ja, und siehe da: Sommersteinpilze (Boletus aestivalis):

Der nächste ist rätselhaft:

Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei Hainbuchen
Fundzeit:
04.09.2015
Wuchsform:
gesellig
Hutform:

knollenförmig und stark uneben
Huthaut:
ocker, mit braunen ornamenten, glatt, teilweise rissig, teilweise gefeldert
Hygrophanität:
nein

Hutrand:
eingerollt
Lamellen:
cremerosa, mit Zwischenlamellen, Y-Gabeln in beide Richtungen
Lamellenschneiden:
normal

Lamellen- Hutübergang:

schwer zu sagen,
ausgebuchtet angewaschen vielleicht

Fleisch:
weiß, teilweise braunfleckig, sehr fest
Stiel:
cremeweiß
, braun befasert, weiße wattige Cortina
Stielbasis:

spitz
Größe:

Hutdurchmesser ca. 3-6 cm; Stiellänge 2-4 cm, Stieldurchmesser 20 mm
Sporenpulverfarbe:
es kam nichts heraus
Geruch:
nach Heu
Geschmack:
nicht probiert

Klar ein Schleierling (Cortinarius spec.) - aber welcher? - hier wird die Untersuchung noch ein bisschen dauern:

Dann endlich mal ein Täubling:

Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, neben verschiedenen Laubbäumen.
Fundzeit: 04.09.2015
Wuchsform: gesellig
Hutform:
jung kugelig, älter schirmartig
Huthaut-Konsitenz: glatt, etwas glänzend
Huthaut-Farbe:
beige nach außen hin heller werdend
Huthaut-Abziehbarkeit: 1/2 abziehbar
Fleischfarbe unter Huthaut: deutlich creme
Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung: keine Fraßstellen
Hutrand: stark gerieft
Lamellen:
creme, mit Zwischenlamellen, keine Y-Gabeln
Lamellensprödigkeit: mittelspröde
Lamellenschneiden: normal

Lamellen-Stielübergang:
ausgebuchtet angewachsen

Stiel: weiß, innen gekammert mit scharfkantigen Kammern
Stielbasis: normal rund
Fleisch: weiß
Größe: Hutdurchmesser 3-8 cm; Stiellänge 4-7 cm, Stieldurchmesser 15 mm
Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
Geruch: fruchtig
Geschmack: mild, nicht hals-kratzend

Die Vermutung war klar - es sollte der Milde Kamm-Täubling (Russula insignis) sein.
Als ich noch dachte dass man insignis und pectinatoides anhand des
Sporenornament unterscheiden kann, habe ich diesen Pilz mikroskopiert.

Das kam heraus:


Die Warzen sind sehr selten isoliert, ebenfalls selten mit längeren Verbindungen. In der Regel sind sie eng aneinander stehend, sodass Perlschnüre bis Leisten entstehen die nicht selten zebra-streifige Strukturen bilden.
Das ist E, vereinzelt B nach Woo, und das passt wie ich später erfuhr zu insignis und pectinatoides.
Ebenso erfuhr ich aber dass die Angebe dass pectinatoides auch fruchtig riechen kann falsch ist.

Hier muss sich also um den Milden Kamm-Täubling (Russula insignis) handeln:

Das war's für heute....
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