Zur
Schwammer-Übersicht
11.10.2014 - Immer noch kein Regen
Ich gehe trotzdem mal kurz in den Wald einfach mal zum schauen...
Natürlich, wie üblich in dieser Jahreszeit Nebelkappen
(Clitocybe nebularis)
- theoretisch essbar aber ich esse die nicht:
Nachtrag (Danke Jörg): Die Nebelkappen werden nach neuen Erkenntnissen eher
als giftig eingestuft...
Siehe
hier
Bei den Nebelkappen lassen sich die Lamellen
ablösen:
Dann freute ich mich über diese leckeren
Schwarzpunktierten Schnecklinge
(Hygrophorus pustulatus) - doch man glaubt
es kaum - sie waren wurmig ;-(
Wieder gab es
Ockertäublinge
(Russula ochroleuca)
Steckbrief: Ockertäublinge: Standard-Täublingsmerkmale PLUS Huthaut ca. gar
nicht bis 1/2 abziehbar, Geschmack: mild bis bitter, Huthaut gelb bis dunkelocker.
Habe sie aber wie üblich nicht in die Pfanne gehauen:
#
Täubling untersuche ich immer sehr gerne weil
sie so vielfältig sind...
Außerdem sind 2 meiner absoluten Lieblingsschwammer darunter - ich werd Euch das
noch verraten wenn ich sie finde.
Diesen Bösewicht aber kenne ich gut und rate Euch bei ihm die Täublings-Kauprobe
NICHT zu machen denn ihr werdet es mit einer brennenden Zunge bereuen ;-)):
Der Zitronenblättrige Täubling (Russula sardonia) -
giftig - leicht zu
erkennen.
Kurzsteckbrief: Geruch: obstartig, Geschmack: sehr scharf, Huthaut: violett bis
violettrot manchmal auch gelbgrau, Huthaut kaum abziehbar, weiß, im alter aber
violettrötlich, Lamellen gelblich:
Sehr schöne Zinnoberrote Trameten (Pycnoporus cinnabarinus) an Birke:
Der Mehlräsling (Clitopilus prunulus) - sehr guter
Speisepilz (Vorsicht - Verwechslung mit tödlich giftigen Arten sehr leicht möglich):
Ein essbarer Rötlicher Lacktrichterling (Laccaria laccata)
- guter Speisepilz - dem ging
schon der Hut hoch:
(ein sehr variabler Pilz)
Ein alter Birkenreizker (Lactarius trominosus) -
giftig:
Von weitem freute ich mich schon - Ahhhh Samtfußrüblinge....
Doch als ich näher kam sah ich die Enttäuschung - nur
Gefleckte Flämmlinge (Gymnopilus
penetrans)
- ein Massenpilz hier bei uns:
Eine fast unbrauchbare Ziegenlippe (Xerocomus
subtomentosus):
Dann ein größerer Schwarm an
Safranschirmlingen (Macrolepiota rachodes) - gute Speisepilze (vor
allem paniert ;-)
Und dann noch ein schöner Kleiner Waldegerling (Agaricus
silvaticus) - sehr guter Speisepilz - hier
bin ich immer vorsichtig und mache den Blut-Test und Geruchs-Test.
Der rechte alte dient nur zur Bestimmungssicherung, kann bei einem Champignon-Anfänger wie
mir nie schaden.
Also: immer die Knolle falls vorhanden mit ernten - Durchschneiden - schnuppern
- bei Unsicherheit weg damit.
Nur 100% bestimmte Egerlinge mit noch rosa Lamellen dürfen zur Pfanne bei mir
durch.
Bei den Rötelritterlingen weiß ich immer nicht welche Art es ist.
Eigentlich egal weil ja alle essbar sind. Doch nur der
Violette Rötelritterling (Lepista nuda) ist ein hervorragender Speisepilz.
Hier wusste ich es wieder nicht welcher es ist:
Also frage ich mal im Forum und Reinhilde und Pablo (VIELEN DANK!) klärten auf:
Reinhilde:
"Nach meiner Erfahrung wachsen die L. saevaa eher auf Wiesen und Weiden, da habe
ich sie jedenfalls bis jetzt immer gefunden. So steht es auch im Kosmos
Pilzführer. Während L. nuda eher im Wald vor allem auf Nadel- und Laubhumus zu
finden ist. Ja, in meinem Garten auf dem Kompost hatte ich die auch schon, doch
dort hatte ich Buchenlaub und das Laub der Obstbäume deponiert, zusammen mit den
Putzabfällen eben der L. nuda des Vorjahres. Gestern habe ich wieder eine ganz
ansehnliche Menge im Nadelhochwald auf Nadelstreu gefunden."
Pablo:
"Die Farben von Hutoberfläche und Stiel kontrastieren bei L. saeva stark
(heller, beigebrauner Hut und rosa Stiel).
Bei L. nuda ist beides eher in ähnlichen Tönen, d.h. Hut lila, lilabraun,
lilagrau; Stiel ähnlich aber gerne mal etwas heller, mit lilatönen aber nicht
pink."
Somit weiß ich nun den unterschied zwischen
diesen beiden genauer ;-)
Sehr viele Horngraue Rüblinge (Collybia
butyracea var. asema)
- theoretisch essbar aber minderwertig - blieben alle stehen:
Sehr leicht kenntlich durch den typischen Stiel:
Das ist doch tatsächlich der
Gefleckte Rübling (Rhodocollybia
maculata)
in einer sehr unüblichen Erscheinungsform.
Ja, man glaubt es kaum - danke Jürgen - für die Aufklärung zu diesem ;-))
Das war's für heute! ;-)
Zurück zur Schwammer-Übersicht